Das PJ in Minden ist so aufgebaut, dass man einen Rotationsplan erhält, und dementsprechend in den unterschiedlichen Abteilungen eingeteilt ist. Man kann diesen in der Regel aber auch nach eigenen Wünschen umgestalten bzw. schon vorher Wünsche für verschiedene Fachrichtungen äußern, die dann auf jeden Fall mit berücksichtigt werden. Ich hatte keine speziellen Wünsche und so war ich am Ende in der Rheuma, der ZNA, der Nephrologie und der Onkologie. Im großen und ganzen hat es mir in allen Bereichen gut gefallen und trotz dass ich anfangs etwas skeptisch gegenüber des Innere-Tertial war, hab ich auch meinen Spaß an der Inneren Medizin gefunden.
Rheuma: Rheuma ist definitiv nicht mein bestes Fach und insgesamt ja doch recht speziell. Das Team war aber wirklich nett und hat so gut es ging auch alles erklärt. Die Visiten gingen, typisch für die Innere, oftmals sehr lang, waren aber meist auch sehr interessant. Auch Blutabnehmen gehörte natürlich dazu, hier haben aber auch die Stationsärzte mitgeholfen, sodass das doch recht fix ging. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich auch zu allen Untersuchungen der Patienten mitgehen können (das meiste hatte ich aber sowieso schonmal gesehen).
ZNA: hat mir sehr viel Spass gemacht. Bin in der Regel mit einem der Ärzte den ganzen Tag mitgelaufen. Hab in der Zeit oft auch selbst Patienten gemacht und dann mit dem jeweiligen Arzt besprochen. Der Oberarzt der ZNA hat sich, wenn morgens noch Leerlauf war, auch öfter Zeit genommen um ein paar Themenkomplexe durchzusprechen. Hier hab ich wirklich viel gelernt und bin auch nochmal deutlich sicherer im Umgang mit den Patienten geworden. Auch bei drei Schockräumen durfte ich dabei sein. Da wir zu der Zeit mit 2-3 Studenten in der ZNA waren mussten wir uns nach den jeweiligen Schichten richten, damit pro Schicht nur ein Student da war. Dies war aber gar kein Problem.
Nephro: Da ich bereits wusste, dass ich im M3 einen Nephrologen als Prüfer hab, wollte ich auf jeden Fall in die Nephrologie. Auch hier hatte ich vorher nicht so die großen Berührungspunkte mit dem Fach. Trotzdem fand ich es auch hier spannend. Morgens standen die Blutentnahmen an. Da wir leider mit 3 Studenten dort waren ging zumindest das aber sehr schnell. Dann war Visite was den größten Teil des Tages einnahm. Insbesondere die Chefvisiten waren meist recht spannend. Je nachdem was dann noch so anstand konnten wir bei Nierenpunktionen zugucken, in der Dialyse vorbei schauen oder die Anlage von Sheldon- und Demers-Kathetern mit ansehen. Ebenso haben wir die Patienten meist aufgenommen, den Briefbeginn geschrieben und dann den Stationsärzten vorgestellt.
Onko: die Onko im JWK ist unter den PJlern vor allem dafür bekannt, dass dort viele Punktionen stattfinden und man vieles selber machen darf, daher wollte ich dort noch gerne hin. Gesehen habe ich dort auch einige Punktionen, insb. Knochemarkpunktionen, ZVK-Anlage bzw. Sheldon, Liquorpunktionen und eine Pleurapunktion. Leider ergab es sich dann nicht mehr, dass ich selbst was machen durfte weil dann kein passender Patient mehr kam. Leider hab ich am Ende eine Zeit erwischt, wo viele der Ärzte krank oder im Urlaub waren, sodass auf der Station viel Stress herrschte und ich ein wenig ausgenutzt wurde in Hinblick auf Blut abnehmen und Botengänge. Aber das kann eben auch mal passieren. Ich hab in meiner ersten Woche dort auch gesehen, dass es in der Regel dort anders abläuft und man auch viel Lernen kann.