Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Da es bisher keine Bewertung zum PJ in der Chirurgie in der Klinik Oldenburg i.H. gab, war ich sehr gespannt auf mein halbes Tertial. Ich hatte Chirurgie gesplittet, um 2 Monate in die Kinderchirurgie zu gehen, des wegen war ich nur 2 Monate in Oldenburg i-H.. Die Chirurgie in Oldenburg i.H. beinhaltet 3 Abteilungen (Unfall/Ortho/Allgemein+Viszeralchirurgie) mit jeweils einem Chefarzt und Oberärzten welche sich für ihre Patient*Innen eine Station teilen. Die Assistent*Innen und PJs sind für die gesamte Station und damit alle 3 Abteilungen gleichzeitig zuständig.
Aufgrund der kleinen Größe des Hauses kennt man relativ zügig das gesamte Team und wird auch von allen mit Namen gekannt. Alle begegnen einem mit Respekt und dadurch, dass PJs selten sind, freuen sich auch alle über einen. Grundsätzlich hat man als PJ viele Freiheiten. Man kann auf Station mithelfen (Visite, Briefe, Verbandswechsel, selten Zugänge/BEs), man darf jederzeit im OP zuschauen oder in der Notaufnahme eigenständig Patienten untersuchen/schallen/versorgen. Man wird regelmäßig für den OP eingetragen und darf ein breites Spektrum als 1. Assistenz mitoperieren. Hier kommt einem zugute, dass das Haus und damit die Wege klein sind. Man lernt innerhalb von sehr kurzer Zeit die allgemein und unfallchirurgischen, sowie die orthopädischen Klassiker kennen (Appendektomie, Galle, Hernien,, Kolektomie, Radius und Schenkelhalsfrakturen, Knie und Hüft-TEP). Es werden aber auch größere OPs durchgeführt, sodass ich auch innerhalb von 2 Monaten einen großen Katalog an OPs assistiert habe. Auch als angehenden Nichtchirurgen kam mir das für die Prüfungsvorbereitung zugute.
Pro:
Nettes Team (von CA bis Pflege)
Gutes Gehalt (Die Unterkunft kostet um die 100, wird vom Gehalt abgezogen)
Sehr guter Überblick über das gesamtchirurgische Spektrum
Viel Untersuchungserfahrung in der Notaufnahme
Interessante Sprechstunden, in die man immer gerne mitkommen durfte
Interaktive Röntgenbesprechung
Eigene Patient*innenbetreuung auf Station
Besonders im Sommer schöne Lage in Ostseenähe (Als Urlaubsziel ist das KH im Sommer eher voll und im Winter eher leer, man kann sich sein Arbeitspensum also aussuchen)
Kostenloses Essen (schmeckt in Ordnung)
Kein Gefühl ausgenutzt zu werden, besonders Zugänge und Blutentnahmen sind aufgrund eines BE-Dienst sehr selten
Es war möglich OP-Rufdienste zu machen, ich wurde selten angerufen, dafür bekommt man dann kompensatorisch pro Dienst einen freien Tag
Kontra:
Selten PJ Unterricht, man erfährt aber von den Ärzt*innen im Alltag und besonders im OP sehr viel
Kein Maximalversorger und damit keine spektakulären Fälle, keine umfangreichen OPs und kein Schockraum
Insgesamt kann ich das chirurgische PJ in Oldenburg empfehlen. Auch wenn ich nicht Chirurgie machen möchte, habe ich viel fachliches und auch handwerkliches gelernt. Man wird als Teil des Teams betrachtet und respektiert.