Insgesamt hat mir mein Tertial in der Inneren in Agatharied sehr gut gefallen und ich würde es auch weiterempfehlen.
Man ist dort immer für 4 Wochen auf einer Station eingeteilt, dann rotiert man auf die nächste. Es gibt eine Kardiologie, eine Gastroenterologie, eine Geriatrie, eine Onkologie und neuerdings wohl auch eine Privatstation.
Unterkunft:
Ich habe während des Tertials im Wohnheim gewohnt. Dort teilt man sich zu zweit eine 1-Zimmer-Wohnung, was aber ganz gut geht, so lange man nette Mitbewohner hat :)
Das Wohnheim ist kostenlos, die Zimmer sind aber schnell belegt, hier sollte man sich frühzeitig um einen Platz bemühen! Alternativ kann man sich auch die Fahrtkosten erstatten lassen.
Fürs Internet konnte man einen Vodafone-Hotspot kostenpflichtig nutzen, was bei uns auch sehr gut ging, in anderen Zimmern ist der Empfang aber manchmal schlecht.
Agatharied ist ein sehr kleiner Ort in dem es außer zwei Supermärkten und ein paar Häusern nicht wirklich was gibt. Dafür gibt es in der Gegend sehr viele Möglichkeiten für schöne Wanderungen!
Man ist mit der Bahn in ca. 1h in München oder in 10min am schönen Schliersee.
Verpflegung/Gehalt:
Man bekommt 400€ pro Monat und kostenloses und sehr leckeres Mittagessen in der Kantine. Außerdem gibt es für jeden einen Spind und man bekommt am Anfang eine Einführung ins Haus.
Die Rahmenbedingen sind also absolut top!
Die Arbeit:
Sehr positiv ist schonmal zu vermerken, dass die Blutentnahmen normalerweise von den Stationsschwestern übernommen werden und man somit Zeit hat mit auf Visite zu gehen. Sie sind aber auch oft genug nicht da, sodass man ausreichend Gelegenheit hat seine Fähigkeiten in dem Gebiet zu verfeinern ;)
Nach der Frühbesprechung, zu der sich alle internistischen Stationen morgens Treffen, kann man bei der Visite mitgehen und je nach Station Patienten aufnehmen oder auch eigene Patienten betreuen. Es bleibt auch ausreichend Zeit bei allen Untersuchungen (Herzkatheter, Magen- und Darmspiegelungen…) mal zuzuschauen.
Auch ein Tag im Labor und in der Radiologie werden angeboten, was beides zu empfehlen ist. Außerdem gibt es jeden Tag eine Röntgenbesprechung, wo aktuelle Fälle besprochen werden.
Wie in so ziemlich allen Kliniken gibt es keine feste Struktur/ keine Vorgaben für den Umgang mit PJ-Studierenden, sodass es immer sehr von den jeweiligen Ärzten abhängig ist, wieviel man lernen kann und wieviel man selbst machen darf. Auf manchen Stationen durfte ich eigene Patienten betreuen und habe sehr viel gelernt. Auf anderen bin ich hauptsächlich mitgelaufen und habe zugeschaut.
Die Umgang unter den Kollegen war sehr gut und man hat sich als PJler auch fast immer sehr freundlich aufgenommen gefühlt.
Für zwei Wochen konnte man auf die Notaufnahme rotieren, wo man viel lernt, weil man Patienten selbstständig aufnehmen und sich Gedanken über die weitere Therapie machen kann.
Einmal in der Woche gibt es PJ-Unterricht, der ist bei uns aber recht häufig ausgefallen. Vielleicht wird es nach Corona wieder besser.
Studientage gibt es keine, man war aber angehalten an zwei Samstagen einen Blutentnahmedienst zu übernehmen und bekam dafür zum Ausgleich unter der Woche frei.