Ursprünglich wollte ich in die rheumatologische Fachabteilung. Leider gab es zu dem Zeitpunkt die rheumatologische Oberärztin nicht mehr, was man vorher leider nicht kommunizierte. So bin ich dann auf der Gastro/Infektio/Covid-Station gelandet. Nach 4 Wochen in der Abteilung habe ich den Wunsch geäußert, die Klinik zu wechseln (weil ich ursprünglich nicht in den Bereich wollte und es mir auch nicht gefallen hat). Das ging dank der PJ-Beauftragten zum Glück sehr unkompliziert.
Nach positivem Feedback habe ich den Wunsch geäußert, in der Geriatrie zu arbeiten und das war die beste Entscheidung, die ich für das Innere Tertial hätte treffen können. Die Geriatrie ist riesig. Zu meiner "Covid-Zeit" waren anfangs nur 2 Stationen geöffnet, im Verlauf waren es dann 4. Ich wurde auf der alterstraumatologischen Station eingesetzt. Als nicht-chirurgisch affiner Mensch fand ich es echt gut, dass man den chirurgischen Kollegen bei Verbandswechseln, Wundkontrollen etc. über die Schulter schauen konnte (waren einmal am Tag zur Visite da).
Ansonsten hatte man mit dem internistischen Team zu tun, die alle wirklich super nett waren. Die Hierarchie war relativ niedrig, was das Arbeiten nochmal angenehmer gestaltete. Der Kontakt zur Pflege war außerdem wirklich sehr gut.
Der Arbeitstag gestaltete sich wie folgt.:
Gegen 7:00 Beginn auf Station, Blutentnahmen. Dadurch dass die Assistenzärzt:innen und auch OÄ wie selbstverständlich unterstützen, ist man meist vor der Frühbesprechung fertig
8:15 Frühbesprechung auf Station mit der Pflege
8:30 Frühbesprechung mit den Ärzten der anderen Geri-Stationen, hierbei stellt man die Patienten vor, die man am Vortag aufgenommen hat (was auch im Nachhinein für das M3 richtig sinnvoll war).
9:30 - 15:30 Stationsarbeit, man läuft bei der Visite mit (dies wird auch immer gewährleistet und andere Aufgaben sollen dafür unterbrochen werden) und übernimmt ein paar Aufgaben, die so anfallen (Blutkulturen, Flexülen legen, Sonografie, Briefe schreiben…). Ein weiterer großer Bestandteil sind die Patientenaufnahmen (etwa 1-2/Tag). Dadurch dass man doch etwas mehr Zeit hat und die Aufnahmen sehr ausführlich sind, kann man diesen essentiellen Bestandteil sehr gut üben.
Es war jeden Tag möglich, Mittagessen zu gehen. Ich habe es meist flexibel gestaltet (je nachdem, wann ich Briefe fertig hatte oder es gerade mit den Aufnahmen gepasst hat). Leider habe ich keine eigenen Zimmer betreut. Man hat es mir angeboten und ich sollte es auch machen. Leider hat Covid einen Strich durch die Rechnung gemacht und durch die angespannte Personalsituation wurde ich dann eher so eingesetzt, dass ich maximal helfen konnte (Briefe schreiben, Pat. Aufnahmen). Nichtdestotrotz denke ich, dass das eher der Situation geschuldet war.
Es gab PJ-Unterricht (meist 1-2x/Woche), der vor allem von der Chirurgie und der Inneren organisiert wurde. Jedoch sind öfter mal Seminare ausgefallen, der Unterricht begann auch erst etwa 6 Wochen nach Tertialbeginn und es wirkte für so eine große Klinik eher unstrukturiert.
Insgesamt war es wirklich ein tolles Tertial und man hatte nicht das Gefühl, ausgebeutet zu werden. Wirkliche Empfehlung.