Wer an Neurochirurgie interessiert ist, ist hier goldrichtig. Das gesamte Team ist extrem freundlich. Ab dem ersten Tag fühlte ich mich als Teil des Teams.
Die Neurochirurgie besteht aus dem Blue(vascular&trauma), Red (onco&trauma), Green(spinal&trauma) Teams, neurosurgical Intensive care und Kinderneurochirurgie im Red cross Hospital. Ich habe 2 Wochen in jeder Abteilung verbracht.
Der Tag beginnt meistens gegen 6 oder 7 Uhr, je nachdem, wo man ist, mit der Visite. Danach gibt es ein morning meeting, wo alle Fälle der Nachschicht vorgestellt werden. Erschreckend wie viel Arbeit die Neurochirurgisch*innen in Südafrika haben. Jede Nacht gibt es mindestens 2 Kraniotomien für Patienten nach irgendeiner Art von Gewalteinwirkung; Messerangriff, Ziegelsteinangriff, Verkehrsunfall, Schussverletzung etc.
Ich durfte bei den meisten OPs assistieren oder am Tisch stehen. Assistenz war natürlich beschränkt möglich. Bis zum Öffnen der Dura durfte ich alles machen und danach nur noch zuschauen. Nähen war auch immer möglich und zuschauen sowieso. Ich habe einige Dienste mitgemacht. Kann ich jedem auch nur empfehlen. Man darf immer assistieren und Patient*innen selbstständig aufnehmen.
Ich kann nicht genug betonen wie freundlich das Team ist. Wenn ihr nach praktischer Erfahrung in der Neurochirurgie sucht, ist das auf jeden Fall der richtige Ort. Wenn man sich richtig engagiert und jede OP mitnehmen will, verbringt man den ganzen Tag im Krankenhaus. Ich hatte meistens gegen 16 Uhr Schluss. Aber alles ist freiwillig. Niemand erwartet von den Student*innen so lange zu bleiben.
Davon abgesehen ist Kapstadt eine großartige Stadt. Ich kann jedem diese Erfahrung nur empfehlen