Pro:
Positiv waren die 600 Euro Gehalt die wir bekommen haben, leider waren wir der letzte PJ'ler Jahrgang mit dieser Bezahlung, danach nur 400 Euro, also Bochumer Standard. Das Essen (Früstück+Mittagessen) war umsonst, hat man aber leider nicht immer geschafft.
Die OP-Pflege ist super nett. OP's mit dem Chef waren sehr begehrt.
Seminare mit der Pfarrerin Frau Henke waren immer gut, für uns auch eine Art "Kummerkasten", wo wir bestimmte Situationen im Team reflektieren und austauschen konnten.
Nette Assistenzärzte, man bekommt in der ZNA-Rotation die Möglichkeit mit im NEF zu fahren (uns wurde leider vorab nicht gesagt, dass das NUR während der ZNA-Rotation geht).
Kontra:
Wenn man nicht mit dem Chef oder einigen anderen Ausnahmen am Tisch stand, dann wurde man in den meistens OP's leider weitgehend ignoriert. Man stand sehr oft im OP, deshalb war auch die Teilnahme an den Visiten normalerweise (nur auf der Privatstation) nicht möglich und auch scheinbar nicht vorgesehen. Die PJ'ler sind für alle Blutentnahmen sowie Viggos im Haus zuständig und obwohl mehrfach betont wurde, dass es schon lange nicht mehr so viele PJ's gab wie bei uns, war es teilweise nur schwer möglich dem nachzukommen. Meist resultierten etliche entgangene Anrufe, wenn man denn dann mal zwischen 2 OP's eine kurze Pause hatte, in der man dann durch's Haus geflitzt ist um Blut abzunehmen. Die Bezahlstudenten, die es vorher immer gegeben hatte waren auch nur selten da. Somit waren wir morgens trotz mindestens 3 Leuten meist nicht in der Lage, alle angeforderten 1. oder 2. Assistenzen zu besetzen.
Wir hatten insgesamt leider alle das Gefühl, dass nur einige wenige der Assistenten, von Oberärzten ganz zu schweigen, unsere Arbeit wertschätzen, ein Danke hat man leider nur selten bis garnicht gehört.
Letztlich wurde uns dann vorgeworfen, dass wir ja die entsprechende Lehre nicht einfordern würden und unser Dienstende 16:24 Uhr sei, wobei noch darauf hingewiesen wurde wie viel man in der Spätbesprechung lernen könne (dem war leider nicht so).
Studientage gab es nicht, der Seminar-Tag mittwochs wurde uns als solcher präsentiert.
Leider wurde man auch während der ZNA-Rotation (in der ZNA hatte man KEIN Telefon, damit man nicht zu Blutentnahmen kommandiert wird) von dort abgerufen, was auch anders geplant war.
Insgesamt hatte wir uns leider alle mehr erhofft von diesem Tertial. Diverse Auseinandersetzungen mit Oberärzten (oder einem bestimmten Oberarzt) haben nicht dazu beigetragen, dass sich die Stimmung maßgeblich verbessert hat. Es gab durchaus Leute im Team, von denen man etwas lernen konnte und die sich auch Zeit genommen haben, das waren jedoch leider nicht die meisten.