Meine größte Sorge vor dem Tertial war, dass ich aus Berlin (nähe Hbf) das Krankenhaus nicht gut erreichen kann. Das war im ganzen Tertial überhaupt kein Problem.
Im übrigen kommen auch viele Ärzte aus Berlin und nehmen den Zug 0633 ab Berlin Hbf.
Nephrologie: Dienstbeginn nach Ankunft des Zuges gegen 0735.
Kurze Frühbesprechung mit Aufgabenverteilung. Danach waren die Blutentnahmen meine Aufgabe, die in der Nephrologie schon teils eine Herausforderung sind. Die Ärzte haben aber immer mitgeholfen, sodass alle zu Beginn der Visite fertig waren.
Sehr gut fand ich, dass ich öfter zu Krankheitsbildern abgefragt wurde - immer in kollegialer Weise. Die Chefarztvisite ist auch sehr lehrreich, hier wird auch den Ärzten viel erklärt. Die Visiten gingen teilweise rechtlange, sodass man sich manchmal auf dem Weg zur Kantine etwas beeilen musste. Essen war aber ausnahmslos möglich.
Nachmittags wurden Sonographien und Punktionen durchgeführt. Eine Woche war ich in der Dialyse, dort wurde mir die Funktionsweise der Geräte und die verschiedenen Verfahren gezeigt. Die Schwestern dort und auf der Station waren super lieb und haben immer gerne Auskunft gegeben. Schluss war gegen 1615-1630.
Hier konnte man die Patienten schon vorschallen. Insgesamt ein super Team und ein lehrreicher Abschnitt!
Kleiner Pluspunkt: Als "Umziehzimmer" habe ich ein altes Oberarztzimmer mit Schreibtisch, PC und Bett bekommen. Dort konnte man auch mal in Ruhe einen Arztbrief schreiben. Welcher PJler bekommt schon ein eigenes Zimmer?^^
Kardiologie: Aufgrund von personellen Engpässen war besonders viel Arbeit auf zu wenigen Schultern zu verteilt. Die armen Ärzte konnten einem manchmal schon Leid tun und es war teilweise etwas chaotisch. Letztlich hatte ich aber komischerweise trotzdem ein super Tertial. Der Stationsoberarzt hat sich täglich mit mir und seiner Assistenzärztin ca. 30-60 Minuten als Teaching hingesetzt und entweder EKGs oder einen Patientenfall durchgesprochen. Da konnte man super viel lernen. Ansonsten musste ich etwas aufpassen über die anderen Patienten der Station auch Bescheid zu wissen, dazu habe ich ggf. noch separat etwas nachlesen müssen.
Wenn man mal keine Lust auf Station hatte, konnte man auch in den Herzkatheter- oder ins Echolabor gehen. Mittagessen war immer möglich. In der Kantine wird frisch gekocht, entsprechend schmeckt das Essen wirklich gut, wird aber wegen der Aufwandsentschädigung nicht rabattiert. Meistens konnte man nach der Nachmittagsbesprechung gehen und schaffte den Zug um 1554 ab Eberswalde.
In der Kantine gibt es tgl. 2 Gerichte mit Fleisch, 2 Vegetarisch und eine Salatbar. Essen kostete ca. 3-6 Euro, je nach Beilagen.
Ein GLG Bike habe ich genutzt, es gab aber auch Fahrgemeinschaften für den Bus zum Bahnhof oder Laufgemeinschaften vom Bahnhof.
Wir wurden mehrmals vom Pj Beauftragten, der Personalabteilung und den Oberärzten der Abteilungen nach Feedback und Verbesserungsmäglichkeiten des PJs gefragt. Eine schöne Atmosphäre.
Insgesamt hatte ich ein schönes Tertial und kann es weiterempfehlen.