Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
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Kommentar
Das Krankenhaus ist ein Grund- und Regelversorger in der kleinen Stadt Wesel. Trotz der relativ kleinen Bettenanzahl im Vergleich zu den Krankenhäusern, die man im Studium so besuchen muss hatte es dennoch erstaunlich viel zu bieten, um das komplette PJ Tertial in der Anästhesie spannend und lehrreich zu gestalten.
Ich wurde sehr freundlich empfangen und konnte mir die Einteilung innerhalb der Abteilung direkt aussuchen. Ich hatte mich für 8 Wochen Intensivstation (IBS) und 8 Wochen OP entschieden.
Auf der IBS werden 13 Intensivbetten betrieben. Nicht zuletzt wegen Corona waren die Betten auch regelmäßig komplett belegt. Am Anfang wurde ich einem Kollegen zugeteilt und habe diesen begleitet. Zuerst lernt man die täglichen Routinen wie Untersuchung, Dokumentation, Anordnungen, etc. durchzuführen, nach einigen Wochen erhielt ich dann eigene Patienten. Diese Fälle wurden dann mittags mit dem Mentor durchgesprochen und es wurde quasi am Patient ausgebildet. Natürlich durfte man sich auch an Kathetern wie ZVK´s und Arterien unter Anleitung selbst versuchen.
Ein weiteres Plus war die entspannte Arbeitsathmosphäre, besonders auch mit dem Pflegeteam.
Im OP (5 Säle, 2 weitere ambulante Säle) begleitet man konstant einen Anästhesisten oder man springt ein bisschen zwischen den Einleitungen, um möglichst viele Intubationen durchzuführen und Narkosen selbst einzuleiten. Hier war viel möglich, im Grunde konnte man alles machen was die Anästhesie zu bieten hat (außer PDK´s stechen).
Insgesamt hab ich sehr viel gelernt und sehr viel selber machen können. Man ist zwar der PJ´ler, dennoch fühlte ich mich von Anfang an als "Teil des Teams" und war nicht nur ne Nummer, wie es an manchen Unikliniken wohl zugeht.
Auch sehr schön war die Möglichkeit den Notarzt zu begleiten.
Weitere Pluspunkte des Hauses: Dienstkleidung am Automat ziehen, Mittagessen immer möglich in der Kantine (umsonst), Seminar 1x wöchentlich, ausreichend kostenlose Parkplätze vorm Haus, eigener Spind, eigenes Telefon.
Wir haben, da wir die ersten PJ´ler waren, 300 Euro bekommen. Wie ich von den neuen PJs hörte ist die Entschädigung allerdings auf Bafög-Niveau angehoben worden!