Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Witten/Herdecke
Kommentar
Kurz und knapp:
Wenn du kein Interesse an der Inneren Medizin hast, dir viele Blutentnahmen und die Anlage von Zugängen Freude bereitet, dann bist du im EVK gut aufgehoben.
Im Detail:
Eingangs muss unbedingt voran gestellt werden, dass wenige Monate vor Antritt meines Tertials sich wohl die personelle Struktur der Abteilung stark verändert hatte. Einige AltassistentInnen hatten das Haus verlassen und diese Stellen waren zu Beginn des Tertials, zum Teil, noch nicht neu besetzt worden.
Wir wurden also am ersten Tag in ein, de facto, nicht funktionierendes Team geworfen, in dem, meiner Meinung nach, das Potential von motivierten PJlerInnen nicht gesehen wurde. Anstatt eine wirkliche Unterstützung zu sein hatten die Abnahmen von Blut und die Anlage von Vigos Priorität.
Das konnte auch durchaus mal bis 14:00 andauern.
Jeder Mensch, der mal als StudentIn in einem Krankenhaus mitgearbeitet hat, weiß, dass das dazugehört, keine Frage. Aber im Gegenzug soll idealerweise eine adäquate Lehre erfolgen. So kam es vor, dass man, bei nicht erledigten Blutentnahmen, die Visite nicht begleiten sollte, da ja noch Arbeit zu tun wäre.
Leider war es zwar möglich die Problematik bei entsprechenden AssistentInnen, Oberärzten und dem Chef anzusprechen. Geändert hat es aber nichts.
Wirkliche Möglichkeiten sich fachlich einzubringen wurden zumeist durch das Abarbeiten unliebsamer Tätigkeiten wie die besagten BEs, Vigos oder das Schreiben von Briefen vereitelt. Auch musste man sich das eigenständige Betreuen von PatientInnen mehr erbetteln und dann in Folge mehr dafür kämpfen.
Dir steht es frei die Stationen unter Absprache mit deinen MitPJlerInnen zu wechseln und auch die Funktionsabteilung oder die Notaufnahme zu besuchen. Bei ersterer Stelle steht aber auch das jeweilige Anlegen einer Vigo im Vordergrund (eigens hierfür existiert auch ein einziges PJ-Telefon) wobei ja mindestens ein Oberarzt in der Nähe ist, der ja anschließend die Endoskopie durchführt.
Zwei Mal die Woche findet relativ regelmäßig Unterricht statt. Dienstags beim Chef als Fallvorstellung durch eine/n der PJs, Donnerstags meistens als Hands-on Unterricht. Diese Einheiten waren in aller Regel gut. So genannte oberärztliche "Lehrvisiten" konnten mir persönlich keinen wirklichen Wissenszuwachs bieten.
Um die Behandlung basal internistischer Krankheitsbilder zu erlernen ist das EVK ein guter Ort, so lange genügend PJlerInnen und Blockstudierende da sind um sich die unliebsamen ToDos aufzuteilen. Falls nicht, dann nicht.
Mir ist bewusst, dass in dieser Abteilung aktuell eine Sondersituation vorherrscht aber unter diesen Bedingungen kann aktuell keine Lehre stattfinden, die universitären Ansprüchen gerecht wird.
Bewerbung
Ein Jahr im Voraus aber eine kurzfristigere Bewerbung ist bestimmt auch möglich.