Großhadern ist vermutlich die einzige Klinik, in der man sich über Mit-PJler freut. Warum? Wenn man alleine auf Station ist, dann darf man den gesamten Tag Blut abnehmen, je nach Station Verbände machen (nur auf der G11 übernimmt das die Pflege) und danach Briefe schreiben. Ich hatte wirklich Glück! Wir waren immer 6-7 PJler auf unserer Station. Dadurch gingen die Blutabnahmen ziemlich schnell in der Früh und danach haben wir uns immer aufgteilt. 2 Leute sind auf Station geblieben und haben dort mitgeholfen, 2-3 sind in den OP gegangen und 2 Leute in die Sprechstunde. Gegen 14 Uhr durften die meisten heimgehen. 2 PJler sollten immer länger bleiben für den Fall, dass im OP noch Hilfe gebraucht wird. Hier haben wir uns abgewechselt. Ich habe aber auch PJler kennengelernt, die alleine oder zu zweit auf einer anderen Station gelandet sind und so gut wie nie im OP waren und jeden Tag lange bleiben mussten...
Am ersten Tag erhielten wir eine Einteilung, wir sollten jeweils 2 Wochen in einem Team verbringen (Schulter, Knie, Tumor, etc.). Die Idee dahinter war gut, aber die Umsetzung hat leider nicht funktioniert. Wir durften morgens nicht mit in die Frühbesprechung, wodurch wir nicht einmal genau wussten, wer in welchem Team ist oder uns vorstellen konnten. Außerdem war eigentlich immer unsere Hauptaufgabe die Station und wenn dort alles lief, durften wir uns nur verteilen. Also hat jeder jeden Tag das gemacht, was ihn gerade am meisten interessiert hat. War auch ganz gut so, wobei zwei Wochen am Stück in einem Fachgebiet vermutlich noch mehr zum Lernerfolg beigetragen hätten.
Da das mein letztes Tertial war, habe ich von der Orthopädie noch 14 Studientage für´s Examen bekommen, die ich frei nehmen durfte. Es wurde nur darum gebeten, nicht alle 6 Wochen (ich hatte noch 4 Wochen Resturlaub) am STück zum Schluss zu nehmen. Das war wirklich ein tolles Angebot!!
Ich habe mich sehr aktiv um einen Spind bemüht und als einzige einen bekommen. Die anderen PJler hatten keinen, da sie zu wenig haben. Es gibt sonst keine Möglichkeit, seine Wertsachen einzusperren.
Das Interesse, den PJlern etwas beizubringen und mit auf den Weg zu geben war bei den meisten Assistenten, Fach- und Oberärzten gegeben. Vor allem im OP und in der Sprechstunde wurde viel erklärt, wir wurden viel gefragt und durften viel selber untersuchen und im OP teilweise auch sehr viel selber machen. Das war wirklich toll und ist alles andere als selbstverständlich.
Alles in allem hat mir mein Tertial in der Orthopädie des Klinikums der LMU sehr gut gefallen. Trotzdem würde ich es nicht unbedingt weiterempfehlen. Ich hatte wahnsinnig viel Glück mit der Station sowie den zahlreichen Mit-PJlern. Wenn es einem nicht so geht, dann sieht man kaum etwas vom OP und der Sprechstunde und nimmt vermutlich auch deutlich weniger mit aus dem Tertial.