Ich habe hier mein innere Tertial gemacht und es war wild. Wir waren insgesamt an PJs eine größere Gruppe und deswegen war es im Gesamten ok, aber ich würde niemanden empfehlen dort alleine hinzugehen…
Die Stationen laufen ärztlich teilweise sehr unorganisiert. Ich habe in der Zeit dort keine Oberarztvisite oder Chefarztvisite mitbekommen. Dementsprechend fehlt vor allen den Anfängern Routine. Dieses merkt man im Alltag an sehr vielen Sachen und frustriert einen selbst.
Um das ganze fair zu halten die Leute dort sind chronisch unterbesetzt, sie geben ihr Bestes in dem Rahmen ihrer Möglichkeiten, aber der Rahmenbedingungen sind beschissen.
Am Tag eins wurden wir von der PJ-Beauftragten vergessen. Andere PJs holten uns ab und zeigten uns die Klinik. Während des ganzen Tertials erhielt ich kein Namensschild und Transponder, ein Telefon bekommt man sofort um erreichbar zu sein, der PC Zugang dauerte zwei Wochen.
Wir haben teilweise 4 Stunden lang Blut abgenommen und es wurde als nachgemeldet. Selbst wenn man alleine auf Station ist, bekommt man selten Unterstützung bei großen Mengen an Blutröhrchen. Wir waren deswegen selten bei Visiten dabei und haben somit noch weniger Wissen mitgenommen. Man legt dort auch sehr viele Zugänge, danach kann man es aber auch.
Nach der Röntgenbesprechung haben wir immer Mittag gemacht, man kann aus ein paar Gerichten wählen, eine richtige Kantine gibt es nicht. Das Essen steht in einen von den Wägen zum Aufwärmen.
Eigentlich sollte es einmal die Woche PJ Unterricht geben, dieser fiel sehr sehr oft aus. Im ersten Monat gab es gar kein, da durch die Sommerferien hier eh keiner Zeit hätte.
Teilweise hilft man aus Mitleid den Schwestern beim waschen oder lagern der Patienten. Reicht essen, holt Wasser etc.
Tagsüber laufen viele coole Kolos und Gastros, auch Bronchoskopie. Man kann hier zuschauen, der Wissensgewinn hält sich im Grenzen, nicht jeder OA erklärt einem was.
Wer Interesse hat, es gibt auch eine kardiologische OÄ die herzechos den ganzen Tag macht und sich sehr freut wenn man was lernen möchte.
Wo man etwas lernen kann, ist bei Diensten die man mit erfahrenen Ärzten und Ärztinnen macht. Hier lernt man gut und routiniert Patienten aufzunehmen, die Situation einzuschätzen und das weitere Vorgehen. Die Dienste haben dort wirklich Spaß gemacht und man blieb gerne länger um zu helfen und um was zu lernen.
Ein großes Plus für dieses Haus ist der Studientag den man daheim verbringen kann.