Zu meinem zweiten Tertial in der Inneren in Saalfeld war ich mir sehr unsicher, da ich aus einer ganz anderen Gegend kam. Dennoch bin ich super froh, das genau so gemacht zu haben, denn das Team war einfach spitze! Man wurde als PJler sofort ins Team integriert und fühlte sich als ein fester Bestandteil. Man ist immer gemeinsam als Team zum Mittagessen gegangen (hier gab es immer kostenlos Mittagessen für PJler) und man hat nie (wenn man keinen Dienst freiwillig mitgemacht hat) später als 16Uhr Feierabend gehabt. Es war auch angenehm, sich einen Tag die Woche für die Studienzeit frei nehmen zu können oder es auch einfach aufzusparen, um es am Ende als Block einzulösen. Die kostenlose Wohnung gegenüber der Klinik war natürlich kein Luxus, aber absolut ausreichend. Problematisch war das Wäschewaschen, da ca. 10min zu Fuß entfernt eine Wäscherei war, wo man nicht so ganz günstig seine Wäsche waschen musste und die Tatsache, dass es kein WLAN gab. Entweder hatte man kostenloses WLAN in der Klinik oder man findet einen Anschluss in seinem Zimmer und überträgt seinen bestehenden Vertrag auf die Wohnung. Die Stadt ist echt niedlich schön mit zB. der Feengrotte, die echt ein Besuch wert ist!! Einen Parkplatz hat man nahe der Wohnung auch immer kostenlos gefunden. Man hatte ein PJ-Telefon und Kleidung wurde gestellt. Der Unterricht war immer 1x/Woche am Montag von 14-16Uhr, wo wir verschiedene Themenbereiche unterrichtet wurden (zT. auch praktisch). Man konnte auch immer Wünsche äußern und alle waren super bemüht, einem viel zeigen zu können!
Auf der Kardiologie habe ich viel Stationsarbeit gemacht. Morgens sollte ich 7:30 kommen und habe meine Blutabnahmen, Flexülen und Schnelltests gemacht, dann gab es meist schon die ersten Aufnahmen, die für HKUs, SM-Implantation, etc ihre Flexüle brauchten, um 9Uhr gab es die Visite, wo meist weitere Aufgaben entstanden (art. BGA machen, Sono Pleura machen, etc). Dann hat man sich meist noch um weitere Aufnahmen gekümmert und um 12Uhr ist man als Team zum Mittagessen gegangen. Danach konnte man sich den Arztbriefen widmen oder man war bei den Echountersuchungen, hat sich Langzeit-EKG-Auswertungen mit angeschaut oder war bei den HKUs. Manchmal bekam man auch Pat. zugewiesen, die man dann von Aufnahme bis Entlassung betreut hat.
Nach ca. 6 Wochen bin ich dann auf die Hämato/Onko rotiert und da weht ein etwas anderer Wind, da man als PJler doch schon deutlich mehr zu tun hatte! Hier hatte man oft an die 6 Aufnahmen, auf die man sich vorbereiten musste, denen man Blut abgenommen hat, Schnelltest+PCR gemacht hat, sie körperlich untersucht hat, die Portnadeln gelegt hat und sie in der Besprechung mit dem hochkompetenten Chefarzt vorstellen durfte. Hier durfte ich auch mal eine Knochenmarkpunktion durchführen und hatte wirklich täglich ein hervorragendes Teaching von allen Seiten mit weiterhin extrem familiärem Klima!
Die Notaufnahme habe ich nur über Dienste gesehen, aber man kann auch ein paar Wochen dort sein. Der Leiter dort ist auch enorm kompetent und erklärt super gerne und on top ist es sehr empfehlenswert mal mit NEF zu fahren, da man auch einiges sehen kann!!
Problematisch ist es mit den IT-Rechten, da die Klinik offensichtlich sehr streng ist, da man zu Beginn so gut wie gar nichts mit seinem Account anfangen kann. Dann telefoniert man regelmäßig mit der IT und lässt sich begründet spezielle Dinge freischalten (zB. den Terminkalender, um einsehen zu können, welche Pat. am nächsten Tag kommen) und kann dann halbwegs damit arbeiten, wobei man dann jedoch letztlich eh an den Rechnern der Ärzte arbeitet...ich rate der Klinik dringstens dieses Thema zu überarbeiten, da es einen PJler wieder sehr nutzlos macht, wobei das Team einem eigentlich gerne Aufgaben geben möchte, die man allerdings heutzutage nur mit digitalem Zugang erledigen kann...
Also insgesamt kann ich diese Klinik wirklich sehr weiterempfehlen!! Sie ist zugegeben klein, aber dafür enorm familiär und man fühlt sich plötzlich mal nicht mehr als Praktikant.