Das Tertial in Potsdam war für mich ein externes Tertial, ich kannte also weder Krankenhaus noch Team vorher. Man wurde zu Beginn sehr durchwachsen aufgenommen, direkt an meinem ersten Tag war die Stimmung eher bescheiden im Team, man lief mit einer völlig gestressten Oberärztin mit und war sehr verloren. Es stellte sich leider auch im Weiteren heraus, dass das Team zur Zeit von meinem Tertial sehr gespalten und zerstritten war, die Oberärzte äußerten bei fast jeder Besprechung ihre Kritik in Form von passiv aggressiven Kommentare- was die Stimmung auch nicht besser machte. Kapselt man sich von den ganzen Streitereien etwas ab, konnte man sich immerhin gut in den Visiten und OPs einfinden. Gerade wenn man Interesse an der operativen Seite zeigt, konnte man eigentlich immer mit in die OPs und Minimum Haken halten, hierbei wurde einem meistens auch viel erklärt. Ebenfalls war es möglich, selber OPs zu machen wie z.B. Materialentfernungen. Leider sind chirurgische PJler in der hiesigen Ambulanz nicht gern gesehen, womit mir ein großer Teil in der Patientenversorgung vorenthalten blieb. Auch begegnen einem viele Pflegekräfte vorerst mit Ablehnung oder Ignoranz, erst wenn man wirklich viel daran arbeitet, gesehen und integriert zu werden, wird es langsam besser. Durch die schlechte Teamstruktur entstand auch viel Überforderung im Tagesablauf was auch einen als PJler mitzog, da man dann mal eben schnell 10 Arztbriefe schreiben durfte. Leider noch mit fast nicht vorhandener Lehre (wir waren teilweise nur zwei PJler im Haus und dann wurde sich nicht die Mühe gemacht, dafür eine Fortbildung zu halten) und fehlender Aufwandsentschädigung eine absolute Nicht-Empfehlung von meiner Seite.