Das Tertial in der Orthopädie teilt sich auf die Orthopädie (M3a/b), 5 Wochen Sportorthopädie (R1a) und eine zweiwöchige Rotation in die Kinderorthopädie auf.
Mir hat das Tertial Spaß gemacht. Allerdings muss man vorwegnehmen, dass man eher mehr als 40 Stunden pro Woche arbeitet, gerade in der Orthopädie auch als Arbeitskraft eingeplant wird und das Hakenhalten mögen sollte.
Die Teams sind aber alle sehr nett, meistens sind die Hierachien flach und insbesondere in den Rotationen konnte ich mein Wissen erweitern.
1. Orthopädie
Typischerweise habe ich kurz vor 7 angefangen. Der Tag beginnt um 7 mit Stationsvisite und einer anschließenden Besprechung. Danach geht man je nach Bedarf in den OP oder erledigt Stationsarbeit wie Blutentnahmen und Verwandswechsel.
Im OP ist man meistens 2. Assistenz. Nicht immer ist genug Zeit, dass man beispielsweise am Ende die Hautnähte machen darf. Das Spektrum umfasst Endoprothetik (Großteil der OPs), Tumororthopädie (darunter sehr spannende Eingriffe ) und die Fußchirurgie (bestes Teaching und man darf auch was selbst machen).
Die Stationsarbeit ist eine gute Vorbereitung auf die eigene Assistenzzeit. Nach den Blutentnahmen und Verbandswechseln habe ich oft mit den Medikamentenplänen, Reha-Anträgen und gelegentlich Briefen geholfen, durfte beispielsweise unter Aufsicht! aber auch mal Blutkonserven verabreichen.
Die meisten Assistenten erklären auch gerne was, allerdings war oft keine Zeit für Teaching.
Leider ist die wöchentliche PJ-Fortbildung oft ausgefallen. Wenn sie stattgefunden hat, durften wir uns Themen aussuchen und es war sehr lehrreich.
Oft habe ich 10 Stunden am Tag gearbeitet, aber man kann auch mal früher gehen, wenn weniger zu tun ist.
Der größte Pluspunkt war das nette Team.
Wenn genügend PJler gleichzeitig da waren, konnte man auch mal in die Sprechstunde oder Aufnahme schauen .
2. Sportorthopädie
Mein Highlight des Tertials.
Die Arbeitszeiten waren entspannter und das OP-Spektrum für meinen Geschmack interessanter (Schulter-, Ellenbogeneingriffe, viele ASKs wie Kreuzbandplastiken, Meniskusops bspw). Es wurde sowohl im OP als auch Sprechstunde sehr viel erklärt.
Hier beginnt der Tag mit der Frühbesprechung, dann Visite und zahlreiche Verbandswechsel, paar Blutentnahmen. Die Stationsarbeit beinhaltet vor allem das Ausstellen von Entlasseezepten. Danach konnte man aber je nach Wunsch in OP( wenn man nicht eh assistieren sollte) oder Sprechstunde. In der Ambulanz durfte ich oft Patienten voruntersuchen.
Im OP durfte ich öfter nähen.
Das Team ist ebenfalls sympathisch und auch sehr kompetent (top für die Lehre).
3. Kinderorthopädie
Zur Abwechslung kürzere Arbeitszeiten, überwiegend schaut man bei der Sprechstunde zu bei nur 1/2 OP-Tagen pro Woche, wo man sich aber i.d.R. einwaschen darf und viel erklärt bekommt.
Man erhält einen tollen Einblick in die typischen Krankheitsbilder bei Kindern und hat auch mal Zeit, in Fachbüchern nachzulesen. Ich durfte auch mal eine Hüftsono machen und Kinder untersuchen. Die zwei Wochen waren sehr lehrreich und spannend, aber danach war es gut, wieder mehr selbst praktisch / eigenständig machen zu können.
Ich würde dieses Tertial wieder wählen und es weiterempfehlen, wenn man nicht vor ab und zu langen OP-Tagen/ Endoprothetik und teilweise wenig Freizeit zurückschreckt.