Ich hatte ein sehr gutes Tertial in Hamburg! Wer sich für die Rechtsmedizin begeistern kann ist hier genau richtig. Man bekommt definitiv eine Menge zu sehen. Es ist jedoch auch Eigeninitiative gefordert, damit man zu den spannenden Fällen mitgenommen wird. Im Institut arbeiten alle so verteilt, dass man schnell mal "vergessen" wird. Der Vorteil ist, dass man sich dort einklinken kann, wo die eigenen Interessen liegen.
Ab 7:30 beginnen meist die Sektionen, bei denen man nach einiger Zeit viel helfen darf. Wer will darf sogar eigene kleinere Protokolle übernehmen. Außerdem besteht die Möglichkeit, in der Gewaltopferambulanz zu helfen, beim Polizeidienst oder zu Gerichtsterminen mitzufahren oder den diensthabenden Arzt/Ärztin z.B. zu Tatorten oder Lebenduntersuchungen ins Krankenhaus zu begleiten.
Die Arbeitszeiten sind wirklich sehr unterschiedlich, je nachdem wie motiviert man ist kann man sich bei spannenden Fällen auch nachts vom diensthabenden Arzt/Ärztin anrufen lassen. Genauso ist es aber auch kein Problem mal früher zu gehen.
Ich kann es auf jeden Fall empfehlen ein Tertial außerhalb der Semesterfeien zu wählen, da sonst auch mal mehrere Famulanten auf einmal da sein können (bei mehr als 2-3 Leuten nimmt man sich gegenseitig die Arbeit weg).
Das Teaching ist sehr abhängig davon, bei wem man mitläuft. Teilweise kam die Lehre für meinen Geschmack etwas zu kurz. Bei mir gab es nur die monatlichen Studientage für alle Hamburger PJler. Eigene Seminare in der Rechtsmedizin fanden nicht statt, hat es wohl aber früher unrgelmäßig gegeben.
Bezahlung gabs nicht, bloß täglich 5€ auf der Mensakarte frei.
Insgesamt hat mir das Tertial in Hamburg sehr gut gefallen, ich würde es jederzeit wieder so wählen! Man muss sich nur darüber bewusst sein, dass an einigen Stellen viel Eigeninititive nötig ist, um das Beste aus der Zeit rauszuholen.