PJ-Tertial Gynäkologie in Marienhospital (1/2022 bis 4/2022)
Station(en)
Gynäkologie und Geburtshilfe
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Ich habe mein Tertial in der Gynäkologie im Marienkrankenhaus absolviert. Damals gab es leider noch keine Bewertungen, daher wollte ich dies nun ändern.
Zuallererst muss ich sagen, dass die Assistenzärzte nett sind und ich mich mit denen im Prinzip immer sehr wohl gefühlt habe.
Mit dem Rest war ich jedoch sehr unzufrieden.
Man muss dazu sagen, dass die Station für die Anzahl der geplanten Ops viel zu wenig Personal hat (jedoch sind auch keine weiteren Stellen frei). Daher stand ich während meines PJs locker 90 % der Zeit im Op. Für diejenigen unter euch die für den Op brennen, go for it. Chirurgisch habe ich schon viel gelernt und ich war auch sehr oft erste Assistenz. Ich persönlich wollte schon auch alle Bereiche der Gynäkologie kennen lernen. In meinen Augen gab es dafür auch nicht viel Wertschätzung, teilweise wurde ich vom OA morgens in der Übergabe einfach nur mit den Worten "Sie, Mitkommen" in den Op zitiert. Im Op selbst gibt es den ein oder anderen Operateur, der Fragen von mir oft einfach komplett ignoriert hat oder mit einem Wort geantwortet hat (dies oft 2 min später). Ein Operateur will, dass man bei einer 7 h Op in der 10 min Pause als einzige Person steril am Tisch bleibt (er selbst und die AA essen kurz oder gehen aufs Klo) und die Beine der Patientin massiert. Ich fand, dass das eine absolute Unverschämtheit war. Auch sexistische Sprüche hatten Platz im Op. Der Rest der Operateure war hingegen sehr nett und das Operieren deutlich angenehmer.
Eigentlich findet im Marienkrankenhaus sehr regelmäßig 2 mal pro Woche PJ-Unterricht statt, an diesem habe ich in 80 % der Fälle nicht teilnehmen dürfen, da ich im Op nicht abtreten durfte oder ich nicht ausgewechselt werden könnte. (Der PJ Unterricht steht uns zu und ist auch oft eine Pflichtveranstaltung). Teilweise wurde ich aus dem laufendem PJ-Unterricht raus in den Op zitiert (auch wirklich mit einer riesigen Selbstverständlichkeit). Als ich mich an der Stelle einmal weigerte und meinte, dass ich gerne nach dem PJ Unterricht komme, aber nicht währenddessen wurde mir am Telefon gedroht, dass wenn ich jetzt nicht komme die Op abgesagt werden müsse (ich bin nicht gekommen und es ging dann doch irgendwie mit dem OP). Auch mit den Nachtdiensten war es sehr schwierig, da ich ja dann an zwei Tagen im Op fehle. Teilweise wurden mir die Dienste am selben Tag abgesagt, da ich doch am nächsten Tag im Op gebraucht wurde (letztendlich habe ich nur einen Dienst gemacht, dieser war dann erst möglich, als die neue Pj-lerin von der anderen Rotation da war).
Ich habe mich bei der Chefärztin beschwert und Sie auf die Situation hingewiesen, die Gespräche haben jedoch eig zu nichts wirklich geführt. Ich wurde auf die Ankunft der neuen Pjler vertröstet, die dann an meiner Stelle in den Op mussten (die letzten 4 Wochen waren dann besser). Auch wenn ich bei den AÄ geäußert habe, das ich mit der Situation unzufrieden bin, war die Antwort nur, dass es bei Ihnen im PJ genauso war. Für die Ops in denen ich war habe ich danach die Arztbriefe geschrieben und die Ops codiert. Ich habe mich meist einfach wie eine CTA gefühlt: Im Op assistieren und dann die Briefe schreiben.
Auf Station/ Kreissaal:
Wenn ich mal da war, durfte ich schon immer mit auf Visite und auch bei den Untersuchungen dabei sein. Ich durfte dann auch teils vaginal untersuchen und schallen und die Abschlussuntersuchungen machen (das hing sehr vom AA ab). In den 4 Monaten habe ich etwa 7 Geburten gesehen.