Das Tertial wird in 3 Blöcke à ca. fünf Wochen aufgeteilt und jede:r verbringt davon einen Block auf der PIT und zwei Blöcke im OP, entweder beide in verschiedenen Bereichen des Zentral-OPs oder einen Teil auch in der Doberaner Str. (HNO-, Auge- und Ortho-OP). Die Einteilung und auch die Organisation der Anästhesie-PJ-Seminare (1x wöchentlich) läuft über Alex und Nils, zwei nette und sehr bemühte Assistenten, sowie das Anästhesie-Sekretariat. Dabei werden auch Wünsche für die Rotation berücksichtigt; ich war im Ortho-OP, im Zentral-OP und zum Schluss 6 Wochen auf der PIT und war sehr glücklich mit dieser Rotation.
Alle organisatorischen Dinge wie Arbeitsvertrag und Namensschild laufen über die Personalabteilung in der Doberaner Str und klappen gewohnt schlecht (5 Wochen aufs Namensschild gewartet, falsche Steuerklasse verbucht etc…) – aber dafür kann die Anästhesie ja nichts.
Im Ortho-OP und im Zentral-OP geht’s um 7:15 Uhr los, wobei in der Ortho der Tag entspannt in der OP-Küche mit einem Kaffee beginnt und im Zentral-OP mit der Frühbesprechung im Hörsaal. Anschließend sucht ihr euch bzw. der / die Oberärzt:in einen Saal aus, in dem ihr den Tag verbringen werdet. Insgesamt ist es in den Sälen in der Doberaner Str. etwas „familiärer“ – im Zentral-OP wechseln die Assistent:innen öfter von Tag zu Tag den Saal, sodass man seltener an mehreren Tagen in Folge mit dem gleichen Team zusammenarbeitet, so ist dann das Kennenlernen etwas schwieriger. Nach einiger Zeit kennt man aber auch hier einige Assistent:innen und kann sich dann leichter aussuchen, in welchen Saal man möchte.
Insgesamt ist die Betreuung gut und der Lerneffekt im OP groß: ich durfte immer maskenbeatmen (außer im Kinder-Saal), fast immer intubieren (probieren) bzw. LAMA schieben. Flexüle, DK und Magensonde können sich PJ und Pflege untereinander aufteilen. Zusammen mit dem OA durfte ich auch mal einen ZVK oder eine Arterie legen. Während der OP erklären (fast) alle Ärzt:innen im Saal viel und gerne. Auch die Beatmungs- und Narkoseführung darf man mal übernehmen (und plötzlich ist das Beatmungsgerät wesentlich spannender als nur beim bloßen Zuschauen). Meistens bleibt man als PJ in einem Saal, manchmal wechselt man aber auch in einen Nachbarsaal um dort die nächste Einleitung mitzumachen. Außerdem kann immer eine:r der PJs im Zentral-OP in den Schockraum mitgehen.
Insgesamt bleibt immer Zeit für mehrere ausgiebige Pausen über den Tag. Einziges Manko ist hierbei, dass es in der Doberaner Str. keine Mensa gibt und sich im Zentral-OP niemand sonst extra für die Mensa ausschleust, man muss sich also jeden Tag selber Essen mitbringen.
Der Tag im OP endet entweder, wenn das OP-Programm des Saales fertig ist oder man vorzeitig nach Hause geschickt wird. Ich war meistens bis ca. 14:30 Uhr da, manchmal etwas länger, aber nie länger als 16 Uhr.
Auf der PIT wird im Schichtsystem gearbeitet. Da wir in meinem Zyklus recht viele PJs waren, sollten wir uns aufteilen, damit nie mehr als 2 PJs gleichzeitig auf der PIT sind und jeder etwas lernen kann. Der Frühdienst beginnt mit der Visite schon um 6:30 Uhr und geht bis 14:30 Uhr. Hauptaufgabe der PJs ist hierbei die Statusrunde: jeden Tag wird jede:r ITS-Pat. untersucht und ein kurzer Status im System erhoben. Wenn die komplette Station belegt ist und 2 PJs im Frühdienst da sind, sind das also ca. 11 Status pro PJ. Dafür hat man aber den kompletten Frühdienst und kann sich die Zeit selbst einteilen. Nebenher kann man dann beim „Tagesgeschäft“ auf der PIT mitmachen: Aufnahmen von Normalstation oder OP, Verlegungen, in den Schockraum mitgehen, Neuanlage diverser Katheter (teils selber machen, teils assistieren), Fahrt ins CT, Diagnostik, Notfälle, sonstige Interventionen, … Highlight meines PJ war hierbei eine Thoraxdrainage legen zu dürfen.
Jeden Tag gibt’s ein gemeinsames Frühstück mit allen Ärzt:innen, das fand ich sehr nett.
Der Spätdienst geht mit der Mittagsvisite um 14 (?) Uhr los und endet um 22:30 Uhr, wobei ich meistens im Spätdienst schon früher nach Hause geschickt wurde. Hier schaut man als PJ einfach, wo man mitmachen (ähnliches Programm wie im Frühdienst) und etwas lernen kann und hat keine feste PJ-Aufgabe.
Interessehalber habe ich auch 2 Nachtdienste mitgemacht, diese begannen um 22:30 und endeten entsprechend um 6:30 Uhr.
Die UMR zahlt 250€/Monat. Immer freitags ist Studientag mit einer Vorlesung mit Anwesenheitspflicht / Unterschriftenliste (= also leider kein echter „freier“ Studientag…).