Positiv:
- Coole OPs, wo man auch mal nähen darf und nicht nur Haken hält.
- Oberärzte sind nett, auch wenn man kaum mit ihnen zu tun hat.
- Sehr eindrückliche Befunde zahlreicher (eigentlich) seltener Erkrankungen (z.B. nekrotisierende Fasziitis).
- Mittagessen umsonst und sehr lecker.
Negativ:
- Die Mehrheit der Assistenten ist problematisch (Fragen werden viel zu knapp beantwortet/ignoriert, pampiger Tonfall, desinteressiert) und redet mit PJlern nur um ihnen zu sagen, bei welchen Patienten Blut abgenommen etc. werden soll.
- Praktisch keine Lehre.
- Keine Studientage.
- Die PJ-Beauftragten haben dreist das Thema Studientage abgetan mit der Begründung, dass man ja freitags bereits nach 6,5 h Arbeit gehen könne (was man i.d.R. nicht konnte).
- Urlaubsverbot zwischen den Jahren, weil neue PJler eingearbeitet werden mussten, wofür sich kein Assistent verantwortlich fühlt.
- Einarbeitung zu 95 % durch ältere PJler.
- I.d.R. sitzen Ärzte und PJler getrennt, weil in den Arztzimmern nicht genug Platz ist, dadurch kaum Kommunikation zwischen PJlern und Assistenten.
- Sehr großer Workload wenig lehrreicher Tätigkeiten, z.B. Verbandswechsel, so dass Überstunden oder Ausfall der Mittagspause keine Seltenheit sind.
Fazit: Ohne sehr engagierte PJler funktioniert der Stationsalltag nicht. Also wirklich gar nicht, denn ein recht großer Teil ärztlicher Tätigkeiten ist fest den PJlern zugeteilt. Dafür, dass die Klinik so sehr von PJlern abhängig ist, gibt sie sich praktisch keine Mühe für sie. Lehre gibt es sehr sehr wenig. Wertschätzung oder Dankbarkeit erfährt man selten. Das Fach finde ich sehr spannend, aber ich kann nur dringend davon abraten, das PJ auf der HPRV in Tübingen zu machen. Geht wirklich lieber woanders hin, denn auf der HPRV ist man als PJler zum Arbeiten da und nicht zum Lernen.