Die Organisation in der Klinik war hervorragend, wir haben am ersten Tag Telefon, Schlüsselkarten etc. bekommen, eine Führung durch die Klinik und eine wirklich nette Begrüßung durch die Chefärzte.
Ich war dann erstmal in der Gastro eingeteilt. Hier waren zwar alle sehr nett, aber die enge Stellensituation plus ein hoher Kranken- und Urlaubsstand hat dazu geführt, dass man sich ein wenig verloren gefühlt hat. Man wurde nie "missbraucht" für Braunülen oder Blutentnahmen, aber einen wirklich strukturierten Arbeitsablauf hatte man irgendwie auch nicht. Mit Eigeninitiative und konnte man dann aber gut eigene Patient:innen betreuen oder Zeit in den Funktionen verbringen. Insbesondere bei der Sono-Ärztin hat man sehr viel gelernt!
In meiner Rotation waren wir alle jeweils eine Woche auf ITS und eine Woche in der ZNA eingeteilt. Ich hatte aber letztlich die Möglichkeit, zwei Monate in der ZNA zu verbringen, was mir wirklich großen Spaß gemacht hat. Man konnte sehr eigenständig Patient:innen betreuen und konnte sich frei die Schichten aussuchen, die man machen wollte. Sehr zu empfehlen ist es auch, mal den Neurologen über die Schulter zu schauen.
Es gibt einmal die Woche einen EKG-Kurs bei einem pensionierten Kardiologen, der wirklich sehr lohnenswert ist! Eine Gastroenterologin bietet zudem einen strukturierten Sonokurs in Kleingruppen an und einmal die Woche gibt es regulären PJ-Unterricht zu wechselnden Themen.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, auf dem NEF mitzufahren. Dazu kann man sich einfach auf der NEF-Wache in eine Liste eintragen. Da es insgesamt recht wenig Einsätze im Landkreis gibt, kann man auch den Pieper mit auf Station nehmen - oder einfach mal einen ruhigen Tag mit viel Kaffee auf der NEF Wache verbringen :-) Einer der Notärzte hat mit uns auch einen super guten Advanced Life Support Kurs gemacht - ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt regelmäßig passieren soll, aber sonst einfach mal an Herrn Engels wenden, es lohnt sich!
Studientage gibt es in Celle leider keine, Essen in der Kantine gibt es zu Mitarbeiterpreisen, dafür bekommt man aber mit 750 Euro auch das maximal mögliche PJ-Gehalt. Ich habe im Wohnheim an der Klinik gewohnt, was wirklich voll in Ordnung war (Kosten 90-110/Monat je nach Zimmer). Großes Plus am Wohnheim ist, dass es sowohl dicht an der Klinik ist, vor allem aber auch direkt am Fluss und mitten im Grünen. :-)
Insgesamt kann ich ein Tertial hier auf jeden Fall empfehlen. Wie immer ist es sehr abhängig davon, mit welchen Ärzt:innen man zusammenarbeitet, aber da man hier nicht fixe Aufgaben wie Blutentnahmen etc. hat, kann man sich das Tertial ziemlich frei gestalten, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. In der Pulmo/Kardio war ich in meinem Tertial gar nicht, dort soll es aber deutlich organisierter zugehen als in der Gastro.