Ich war für 8 Wochen (Splitting) im Krankenhaus Neuwittelsbach. Ja was soll ich sagen, es war insgesamt leider nicht so wie erwartet und ich kann es defintiv auch nicht weiterempfehlen, wenn man aktiv etwas lernen möchte.
Es gibt recht wenige Pjler und man kennt sich untereinander. Das Mittagessen wird gestellt (schmeckt allerdings meistens eher mäßig) und man kann auch zu 80% mittags essen gehen. Gestartet wird täglich mit Visite und Blutabnehmen bis mittags.
Da es keine Notaufnahme gibt, werden Patienten vom Rettungsdienst ständig und meist unkontrolliert auf die Stationen geschickt. Dies ist oft stressig und der Kontakt zum Bettenmanagement ist meistens angespannt und schwierig. Die Stationen werden möglichst kosteneffizient/wirtschaftlich mit Patienten und Betten befüllt, unabhängig davon, wie viel Personal auf den Stationen ist.
Mehr als 6 Aufnahmen pro Tag + normale Stationsarbeit/1 Assistenten sind da normal. Als Pjler leidet man da ziemlich mit und versucht natürlich so gut es geht zu unterstützen. Das bedeutet:
- x Blutabnahmen und Viggos
-x Aufnahmen mit Aufnahmeberichten, KU, Labor etc.
- Briefe schreiben
- Vorbefunde bei Hausärzten und Co anfordern
- Botengänge
Die Arbeit als Pjler ist nicht besonders aufregend. Man sieht in diesem Haus auch nur absolute Basisversorgung (bis auf ITS). Ich persönlich fand es ganz nett, insbesondere aufgrund des 1 Studientags /Woche. Ich hatte mehr Freizeit als sonst und viele Assistenzärzte waren auch wirklich sehr freundlich! Ich habe mit den meisten gerne zusammengearbeitet.
Leider waren die meisten Oberärzte und führenden Kollegen nicht besonders an uns Pjlern im Allgemeinen und Lehre interessiert. Es gibt 0 PJ-Unterricht. Kein Lehrkonzept. Keine Fortbildungen. Keine Seminare. Die Röntgenbesprechung am Mittag war da noch das am ehesten weiterbildende. Die Assistenten auf Station waren oft auch erst frisch von der Uni, das war super für das Arbeitsklima, aber schwierig für Weiterbildungen/ Lehre.
Die Zeit auf der ITS war gut. Ich würde die Intensivstation dort eher als intermediate care oder so bezeichnen, aber man sieht und lernt einfach etwas mehr als auf Normalstation.
Insgesamt bewerte ich das halbe Tertial mit einer 3-. Es war nett, aber für meine persönliche Weiterentwicklung/ Wissen/ Lernen hat es mir wirklich nichts gebracht. Das Haus ist auch einfach zu klein. Den Pjlern wird einfach zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Teilweise fühlte ich mich schon als Blutabnehmer und Aufnahmedienst etwas ausgenutzt (Gerne auch mal auf Nachbarstationen, da einfach viel zu wenige Assistenzärzte zu diesem Zeitpunkt im Haus tätig waren). Es fehlte einfach auch an Personal. Insgesamt, kann ich es daher leider nicht weiterempfehlen- v.a auch solange es kein offizielles Lehrkonzept gibt.
Bewerbung
PJ-Portal + Empfehlungsschreiben über die Uni vorab.