PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Clemenshospital (12/2022 bis 3/2023)
Station(en)
OP, Station
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Das PJ in der Chirurgie ist auf die Bereiche Unfallchirurige, Notaufnahme, Thoraxchirurgie und Allgemeinchirurgie aufgeteilt. Diese Bewertung bezieht sich nur auf die Allgemeinchirurgie.
Pro:
- Rahmenbedingungen: Spind, Klamotten, Essen,... (wobei die Allgemeinchirurgie hierfür nichts kann, wird von anderen Abteilungen organisiert)
- Seminare anderer Fachrichtungen
- Blutentnahmen werden von MFAs durchgeführt
- Ein einziger Arzt war nett und bemüht, etwas beizubringen
Contra:
- da das Clemenshospital relativ zentral in Münster liegt, wird es viel gewählt und es sind es häufig zu viele PJler da. Wir waren drei bis fünf Studierende/PJler*innen und es war maximal Arbeit für eine Person da. Trotz mehrfacher Nachfrage, ob wir mehr im OP eingeteilt werden können (es läuft immer nur ein Saal) oder andere Aufgaben finden, sahen die meisten Tage wie folgt aus:
Frühbesprechung, Visite, bis 10 Uhr die Aufgaben der Visite abarbeiten (Drainagen, Verbandswechsel, etc.) und danach mit zehn anderen Personen im Arztzimmer rum sitzen. Die Assistenzärzte verbieten einem nach Hause zu gehen, da noch Notfall-OPs rein kommen könnten, bei denen wir gebraucht werden. Wenn dann wirklich eine Notfall-OP kommt, gehen natürlich die Assistenzärzte selbst hin. Die Zeit streckt sich, im Verlauf des Tages kommt maximal noch ein Zugang oder Botengänge/Anrufe.
- Teaching von ärztlicher Seite aus gibt es nicht. Es gibt keine allgemeinchirurgischen Seminare. Wenn man sich Lehre einfordert und z.B. Fragen stellt oder einen Fall besprechen will, wird man unfreundlich abgewiesen. Inhaltlich habe ich in keinem PJ-Abschnitt weniger gelernt als hier. Im OP gilt "Haken halten, Klappe halten", das wird einem auch so direkt gesagt.
- Die Stimmung im Team ist katastrophal. Es operieren nur Öberärzte. Die Assistenzärzte sitzen selbst nur auf Station rum und lassen die Zeit vergehen. Stichelein,
- Am schlimmsten fand ich die komplette Resistenz gegenüber fachlicher als auch organisatorischer Kritik. Patienten werden nicht nach Leitlinie behandelt und wenn man nachfragt, warum bestimmte Medikamente gegeben werden, Schritte im OP gemacht werden,.. wird man blöd angemacht und es wird argumentiert, dass das "hier so gemacht wird".