Mein Innere-PJ am CKU Unna Mitte hat mir sehr gut gefallen - es war spannend, lehrreich und hat mir viele Freiheiten ermöglicht.
Die Organisation ist hervorragend (vielen Dank an PJ-Koordinatorin Tanja Ilija!). Ich bin im Vorfeld vom Krankenhaus kontaktiert worden mit allen wichtigen Details. Einarbeitung/Begrüßung waren exzellent - alles für den Start klar organisiert: Schlüssel, IT-Zugänge, Kleidung, Spind, Mittagessen, Formalia, wichtige erste Termine, Fortbildungsplan und Vorstellung auf Station; man ist definitiv nicht alleine ins kalte Wasser geschubst worden.
Die Kollegen sind fast ausschließlich äußerst hilfsbereit, engagiert und empathisch. Es wird auf Wunsch viel erklärt. Einer der roten Fäden in meinem PJ war das für mich beeindruckende Maß an Wertschätzung und Vertrauen mir als PJler gegenüber. Ich konnte mich, fernab der "verhassten üblichen" PJler-Tätigkeiten, vielfach einbringen (auch bei Wunsch fachfremd). Die Kollegen freuten sich sehr über jede Art von zusätzlicher Hilfe und Unterstützung, setzten mich und meine Tätigkeit allerdings nie als selbstverständlich voraus (was andernorts ggf. für schlechte PJ-Erfahrungen sorgt, weil man als billige Hilfskraft für Sekretärstätigkeiten missbraucht wird - dem ist hier definitiv nicht so!). Ich hatte vielfach die Möglichkeit, b.B. mit Unterstützung konkrete ärztliche Tätigkeiten durchzuführen. Patienten als PJler selbstständig zu versorgen, aufzunehmen und vorzustellen ist Standard und wird sehr gern gesehen.
PJ-Unterricht fand regelmäßig statt; falls Planänderungen auftraten, konnte man jederzeit entweder eigenständig spontan einen Lehr-Oberarzt auftreiben oder mit tatkräftiger Unterstützung der PJ-Koordinatorin Tanja. Die Seminare waren sehr divers - von Powerpoint über bedside teaching bis hin zum Auffrischungskurs Sonographie war alles dabei.
Das Lehrspektrum in den Abteilungen fand ich sehr spannend: Herzkathetherlabor, EPU (Ablationen), Schrittmacher-OPs, ultraschallgestützte Punktionen (wer braucht CT wenn es Sono gibt?), PleurX, G-POEM, ...
Auf den Stationen ist regelhaft eine Stationsassistenz vorhanden, sodass man nie wirklich Blutabnehmen / Zugänge legen muss. Auf eigenen Wunsch hin war dies natürlich dennoch immer möglich und gern gesehen (zum Üben eignet sich insb. die Notaufnahme/ZNA).
Insbesondere hervorzuheben war meine Zeit in der Endoskopie und Sonographie. Das Team ist unschlagbar nett, herzlich und engagiert, mit Feuer und Flamme dabei und gibt auf sich, die Patienten und auch die PJler große Acht. Alle: Ärzte, Pflege, MFAs... Ich durfte sogar unter Aufsicht eigenständig endoskopieren.
Darüber hinaus konnte ich, salopp gesagt, alles punktieren, was bei drei nicht auf dem Baum war. Pleura, Aszites, Knochenmark - alles kein Problem, alles mit Erläuterung und unter Aufsicht (wofür sich praktisch jeder gerne die Zeit genommen hat), mehr regelhaft als ausnahmsweise. Ich habe die Erfahrung gesammelt, dass bei Nachfragen und Interesse bekunden mir diesbezüglich stets alle Türen offenstehen - Fragenden kann geholfen werden. Ein Vorschallen in der Sono war regelhaft möglich, bei unklaren Befunden war ein OA immer in Rufweite.
Die Atmosphäre auf der Intensivstation, wo ich eine Woche lange hinrotiert bin, war manchmal angespannt und unruhig. Da muss man sich persönlich von distanzieren können. Abgesehen davon war es eine äußerst spannende, eindrückliche, prägsame und lehrreiche Zeit (Rea, Sterben, Schwerstalkoholkranke mit akuten Varizenblutungen