Das Klinikum Dritter Orden ist insgesamt ziemlich studentenfreundlich und hat einen PJ-Koordinator, der sich sehr für die Rechte der Studenten im Klinikum einsetzt und bei Problemen immer ein offenes Ohr hat und auch aktiv wird! Pro Fachbereich gibt es dann 1-2 PJ-Mentoren/Beauftragte, die für Fragen, Probleme und Verbesserungsvorschläge für den jeweiligen Fachbereich zuständig sind. Standardmäßig gibt es 4 mal die Woche eine einstündige PJ-Fortbildung für die PJler*innen aller Fachrichtungen/Tertiale zusammen. Somit sind auch alle Fachrichtungen in den Inhalten vertreten. Das hat mir sehr gut gefallen, da man so alles für das kommende M3 einigermaßen frisch hält und nicht nur gedanklich in der aktuellen Abteilung bleibt.
Speziell für die Unfallchirurgie halten die PJ-Mentoren in regelmäßigen Abständen Teachings für die PJler*innen, die gerade in der Unfallchirurgie eingeteilt sind. Hierbei wird dann sowohl auf theoretische Inhalte der Unfallchirurgie genauer eingegangen als auch praktische Skills gezeigt und geübt wie zum Beispiel Versorgung von Unterarmfraktur mit Gips anpassen etc... Hier sind die beiden PJ-Mentoren auch sehr offen für Themenvorschläge und -wünsche!
Das Team der Unfallchirurgie besteht aus eigentlich durchgehend netten Ärztinnen und Ärzten und man wird als PJler*in freundlich empfangen.
Man ist einer der drei Stationen im Haus zugeteilt und bleibt an sich auch den ganzen Einsatz in der UCh auf dieser. In Absprache mit den anderen PJler*innen und mit den PJ-Mentoren kann man wochenweise in die Notaufnahme rotieren. Es gibt ein PJ-Funk, über den man auch mal zu OPs dazu gerufen wird. Diesen muss man sich mit den anderen PJler*innen der UCh teilen bzw. abwechselnd dabei haben. Nach Absprache kann man auch mal einen Tag in den Ambulanten OP und dort dem Operateur assistieren. Hier darf man unter Anleitung auch mal die ein oder andere Schraube entfernen, sowie etwas nähen.
Generell gilt eigentlich überall in der UCh die Devise: Alles kann, nix muss!
Wenn man Interesse und Initiative zeigt, darf man bspw. in der Notaufnahme Patienten fast komplett alleine versorgen, darf mit in den OP und wie oben erwähnt auch dort mal die Hautnaht übernehmen, oder auf Station ein Patientenzimmer betreuen mit Arztbrief, Verbandswechsel, Fadenzug, Untersuchungsanordnung etc. Natürlich alles final immer unter Supervision/Aufsicht einer Ärztin oder eines Arztes.
Für den OP mein Spezial-Tipp: Der Oberarzt, der den OP-Plan schreibt, fördert sehr gerne interessierte Studenten. Wenn man sich über die IT-Abteilung im Orbis in die "Ressourcen-Liste Mitarbeiter" im OP eintragen lässt und sich dann möglichst früh bei diesem Oberarzt vorstellt, teilt er einen auf Wunsch namentlich in OPs als weitere Assistenz ein.
Wer an Chirurgie weniger interessiert ist [ich war es, wie man meinen Bericht hoffentlich entnimmt...]: Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich irgendetwas machen MUSS. Ich hätte zu jedem Zeitpunkt nein sagen können oder trau ich mir nicht zu, ohne anschließend benachteiligt zur werden. (Weil fast vergessen: jede Station im Haus hat eine*n MFA, die für Blutentnahme und Viggos zuständig ist. Man kann hier auch gerne unterstützen, muss man aber auch nicht! Also keine Panik! Es gibt hier keine 30 BEs direkt in der Früh zu erledigen!).
Kurz möchte ich noch auf meine Benotung eingehen, die keine 1 war, sondern "nur" eine 2, nämlich Freizeit: Offiziell geht der Dienst der PJler*innen bis 15.30 Uhr. Ich bin an manchen Wochen (eher minderheit, aber kam vor) bis 16 Uhr dort gewesen. Häufig allerdings eher selbstverschuldet, weil ich kurz vor Dienstende noch meine Hilfe bei einzelnen Tätigkeiten angeboten habe und diese fertig machen wollte. Wenn man selbst drauf achtet und die Uhrzeit anspricht darf man in der Regel pünktlich gehen. Lediglich einmal wurde ich noch als helfende Hand für eine späte OP benötigt, weshalb ich bis 18 Uhr im Klinikum war, allerdings bekam ich dafür großzügigen Freizeitausgleich.
Insgesamt hat mir der Einsatz in der UCh sehr gut gefallen!