PJ-Tertial Plastische Chirurgie in Klinikum Mitte (11/2022 bis 3/2023)
Station(en)
6.1/ 9.1
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Ich habe die ersten 8 Wochen meines Chirurgie-Tertials in der PCH verbracht und kann jedem, der sich für diesen Fachbereich interessiert, eine Rotation bzw. ein Tertial in dieser Abteilung absolut & uneingeschränkt empfehlen. Kurzer Einschub zu meiner Perspektive: Ich möchte später Chirurgie machen, sodass ich es auch feier viel im OP zu sein und hinsichtlich dessen viel lernen wollte.
Auch wenn es sich um keine große universitätsklinische Abteilung handelt, behandeln Dr. Frerichs und sein Team die ganze Bandbreite der Plastischen Chirurgie: von Wiederherstellung und Rekonstruktion z.B. nach Tumorleiden oder Wundheilungsstörungen, über Handchirurgie und kleine, sowie große ästhetische Eingriffe bis hin zu "seltenen" Chamäleons. Nur schwere Verbrennungen bleiben außen vor, da kein Verbrennungszentrum. Das Team ist jung und alle Ärzte sind super freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit. Die Atmosphäre und Haltung gegenüber mir als PJlerin im Team, im OP und auf Station war absolut gesund, lernförderlich und kollegial (dickes Pro!!).
Der Dienst begann jeden morgen um 7.45 (absoluter Chirurgie- Traum!!!) mit der Frühbesprechung (Mittwochs um 7.15, da noch eine fachinterne Fortbildung mit einem Kurzvortrag gehalten wird, von denen man auch als Studierende/r was mitnehmen konnte). In der Frühbesprechung werden die Ereignisse aus dem Dienst, sowie der anstehende OP-Tag besprochen. Meistens kriegt man dort auch mitgeteilt, ob man fest als Assistenz im OP eingeplant ist. Je nach dem kann man dann entweder direkt zum ersten Punkt runter in den OP gehen (alleine oder mit einem der Assistenten) bzw. man wird (auf seinem eignen Telefon) angerufen oder man geht oben mit auf Station und macht die Visite mit. Generell kann man sehr autonom seinen Tag gestalten und ist, egal für was man sich entscheidet, ein gern gesehener Gast.
Im OP herrscht insgesamt eine freundliche und eher lockere Stimmung, was super angenehm war. Man kann jedem der Ärzte jederzeit fachliche Fragen stellen, auch ein Teaching und Abfragen seitens des Chefs oder der Oberärzte waren häufig mit dabei - nie um einen irgendwie vorzuführen oder böswillig Defizite aufzuzeigen, sondern eher in der Hinsicht, das man lernt und versteht, was gerade passiert - also wie gesagt, ein sehr lernfreundliches Klima, wo es auch wirklich Spaß macht mitzuarbeiten. Auch wenn man nicht fest im OP-Plan als erste Assistenz eingeplant ist kann man so gut wie immer mit an den Tisch und assistieren. Auch wenn ich "nur" 8 Wochen da war konnte ich reichlich nähen und chirurgische Fertigkeiten erlernen und festigen. Blicke durch das Mikroskop bei mikrochirurgischer Arbeit war jederzeit möglich. Wer Bock auf den OP hat ist hier genau richtig.
Ich konnte eigentlich jeden Tag Mittagessen gehen und sogar frühstücken war meistens zwischen den OPs morgens drin.
Auf Station kann man in der Visite mitgehen, Verbandswechsel machen, Dokumentationen anlegen und führen. Blutentnahmen und Zugänge übernimmt in der Regel das Pflegepersonal - nur in"schwierigen Fällen" musste man dann mal selber ran (aber das war wirklich absolut überschaubar). Nach dem Motto "Alles kann, nichts muss" konnte man zum Mittag hin Aufnahmen machen, Arztbriefe schreiben, Anordnungen organisieren - so viel wie man halt man wollte. Aber man hatte eigentlich immer jemanden, der einem noch ein bisschen über die Schulter geschaut hat und wurde nicht nach "Du machst das dann schon" alleine gelassen.
An den Tagen wo Sprechstunde war konnte man auch da mitgehen bzw. eigene Patient*innen (vor)untersuchen und hat eigentlich immer Feedback bekommen und konnte Fragen stellen. Gerade hier konnte man in Ruhe ein bisschen bildgebende Diagnostik besprechen und erklärt bekommen.
Montags bis Donnerstags ist dann meistens gegen 16 Uhr Mittagsbesprechung in der die gelaufenen OPs des Tages besprochen, sowie die OP-Patient*innen für den nächsten Tag vorgestellt werden (die stationären Patientinnen kommen dafür auch einmal runter in die Besprechung). Danach war Feierabend. Freitags ist die Mittagsbesprung dann schon früher, so gegen 13/14 Uhr, sodass man da dann auch früher Feierabend bekommt.
Insgesamt muss ich noch hinzufügen ist das PJ in Bielefeld top organisiert und gut struktierert. Es werden einem direkt Ansprechpartner*innen mit an die Hand gegeben und man wird nicht allein gelassen. Es findet 1x die Woche ein Seminar in der UCH statt was mit Fallvorstellungen unglaublich Lehrreich und gute M3 - Übung darstellt. Donnerstags finden immer 1h Innere und 1h Chirurgie Teaching/Seminar (Fachrichtungen Wechseln) statt. Man hat in der Kantine einen 10€ Gutschein/Tag, Klamotten werden gestellt, man kann ein Job Ticket für günstigen ÖPNV bekommen und es können einem sogar Wohnmöglichkeiten gestellt werden.
Bewerbung
Ãœber das PJ Portal.
Frau Gabriel, die PJ-Koordinatorin des Hauses, meldet sich frühzeitig bei einem um Fachrichtungswünsche anzunehmen, die auch alle bei mir berücksichtigt werden konnte und spontan sogar Verlängerungen möglich waren. Fragen werden von ihr zeitig und umfassend beantwortet.