PJ-Tertial Chirurgie in CH Etterbeek-Ixelles (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Am ersten Tag haben wir uns mit der Sekretärin Mme Jamoulle getroffen und sie hat uns zwei deutsche PJlerinnen mit dem einen deutschen Unfallchirurgen bekannt gemacht, der uns sehr nett aufgenommen hat. Wir haben uns dann geeinigt wer in welches Fachgebiet geht und wurden dann direkt in den OP gebracht.
Ich war zuerst auf der Unfallchirurgie. Der Tag hat immer um 8 Uhr begonnen, es war aber meistens nicht schlimm, wenn man etwas zu spät war, da man bei der Installation meistens nicht viel helfen konnte. Wir waren nur in den OP eingeteilt und da es in Belgien keine OTAs gibt, haben wir meistens diese Aufgabe übernommen. Anfangs waren noch einige belgische Studierende da, also haben wir uns abgewechselt mit assistieren, es wurde aber eigentlich immer jemand gebraucht. Den Rest der Zeit hat man nur zugesehen, das war anfangs noch interessant, wurde aber schnell sehr langweilig (und kalt!). Man konnte sich dann immer nett mit der Pflege unterhalten, die waren alle wirklich super. Das Team ist sehr international und es sind viele da, die nicht Französisch als Muttersprache haben. Mein Level war B1/B2, ich hatte vorher schon lange nicht mehr regelmäßig gesprochen und kam anfangs nicht so gut klar. Die Vokabeln für die Instrumente lernt man aber schnell, also die Assistenz war kein Problem, und alle waren auch sehr geduldig mit einem. Die Tage der Unfallchirurgen waren meistens recht lang und als dann nur noch wir drei deutsche/schweizer PJler*innen da waren, mussten wir eigentlich immer assistieren. So gingen die Tage auch mal bis 20 Uhr. Das war schon sehr frustrierend, da wir auch kein Gehalt bekommen haben. Solange wir noch mehrere Studierende waren, hab ich aber auch häufig gefragt, ob ich früher gehen könne, wenn jemand anderes die letzte OP assistiert hat, oder ich bin in die Ambulanz gegangen und habe zugeguckt, das war eine gute Abwechslung zum OP. Operativ konnte man schon viel sehen, ich hab Hüft- & Knie-TEPs, Hand- & Fußchirurgie, unfallchirugische OPs und Arthroskopien assistiert. Außerdem brauchten auch andere Fachrichtungen manchmal Hilfe, ich hab auch in die plastischen Chirurgie, in die Urologie und in die HNO geschnuppert.
Die zweite Hälfte war ich in der Allgemeinchirurgie, da waren die Tage zum Glück etwas kürzer. Dienstag Nachmittag hatte der Chef immer Sprechstunde und hat erwartet, dass man da mitkommt (zu der Zeit war ich dann allein und musste immer mitgehen). Die zwei Assistenzärzt*innen waren in der Allgemeinchirurgie immer beide im OP, in der Unfallchirurgie war immer nur einer da. Deswegen wurde ich nicht ganz so viel gebraucht, konnte mich aber trotzdem häufig einwaschen, vor allem weil eine Zeit lang der eine viel für eine große Prüfung gelernt hat und ich ihn sozusagen ersetzt habe. Einmal die Woche war dann die Gefäßchirugie oder die Pädiatrie in dem OP-Saal, da konnte ich auch häufig assistieren, die Tage gingen dann auch immer nur bis mittags. Eigentlich sollten wir immer bis 15 Uhr bleiben, falls noch was allgemeinchirurgisches nachkam, aber häufig bin ich dann auch schon gegangen. Ich hab letztendlich viele Appendektomien und Cholezystektomien, aber auch viel bariatrische und Darmchirurgie assistiert. Auch hier waren die meisten Chirurg*innen nett, einer soll sehr schlimm gewesen sein, mit dem hab ich aber nie operiert.
Insgesamt denke ich mit gemischten Gefühlen an das Tertial zurück. Einerseits ist Brüssel eine tolle Stadt und ich habe es sehr genossen wieder Französisch zu sprechen, ich denke aber, dass man da in Frankreich noch mehr zu gezwungen wird, in meiner Freizeit hatte ich dann doch viel mit internationalen Personen zu tun und wir haben meistens Englisch geredet. Wenn man an Chirurgie interessiert ist, kann man sicher viel mitnehmen, ich durfte auch häufig nähen oder mal eine Schraube rausdrehen oder so. Außerdem lernt man aus der OTA-Perspektive die OPs nochmal anders und besser kennen, da man auch viel mehr mitdenken muss, als wenn man nur Haken hält. Vom Prä- und Postoperativen hat man aber wenig bis gar nichts mitbekommen, was mir fachlich fürs Examen schon gefehlt hat. Das Team ist insgesamt sehr nett und die zwei deutschen Unfallchirurgen sind auch toll, so konnte man auch mal ihre Sicht auf das Arbeiten im Ausland kennenlernen. Allerdings fand ich es schon frech, wie sehr sich auf uns deutsche Studierende verlassen wurde und hätte es nur fair gefunden, dafür auch eine Entschädigung zu bekommen. Ich habe das auch bei dem Chef der Allgemeinchirurgie angesprochen, ich glaube aber das hat ungefähr nichts gebracht.
Vergesst auf jeden Fall nicht euch rechtzeitig (3 Monate vor Praktikumsbeginn) um eine Erasmus+ Förderung zu kümmern. Am Ende brauchte ich außerdem für das Zertifikat eine Unterschrift vom Dekan der medizinischen Fakultät, das habe ich per Mail mit Mme Babik (Kristela.Babic@ulb.be) von der ULB geklärt.
Bewerbung
Ca. 1 Jahr vorher per Mail an Mme Jamoulle, die Sekretärin der Chirurgie (MJAMOULLE@his-izz.be), geht aber auch spontaner.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.27