Ich habe die zweite Hälfte meines chirurgischen Tertials in Radebeul absolviert. Zudem habe ich das Ganze in 75% Teilzeit gemacht, bin also jeden Tag 7-13 Uhr dort gewesen.
Man bekommt einen Rotationsplan, ich war auf drei verschiedenen Stationen, normalerweise sind es insgesamt 5 (habe keine Gefäß- und Brustchirurgie mitgemacht aufgrund der fehlenden Zeit). Zusammenfassend kann ich sagen, dass zwar nahezu ausnahmslos alle nett zu mir waren (kein Anbrüllen oder Ähnliches), jedoch war ich am Ende echt enttäuscht von der Zeit in Radebeul.
Zunächst die positiven Dinge: Wir PJler durften an je 2 Tagen im NEF mitfahren, dafür gab es auch einen Rotationsplan und das hat mir persönlich sehr gut gefallen und ich konnte einiges lernen. In der Allgemeinchirurgie konnten wir uns teils auch mal gegenseitig schallen (oder mit einer der netten Assistenzärztinnen), wenn mal Zeit war. Der Chef der Allgemeinchirurgie erklärt viel im Op, Nähen durfte man auch überall mal. In der Neurochirurgie und Unfall/Ortho hat man im Op mit dem richtigen Oberarzt auch viel erklärt bekommen können.
Nun zum Negativen:
- Visiten bestehen darin, dass man hinterherrennt, und krampfhaft versucht, in dem Tempo etwas in die Kurve einzutippen, null Lerneffekt
- Die Hauptzeit verbringen PJlerInnen damit, die Drecksarbeit für Ärzte (vorstationäre Aufnahmen , in der Ortho/Unfallchirurgie bis zu 10 pro Tag, ohne auch nur den geringsten Lerneffekt; Haken halten, Flexülen legen) und Schwestern (Blutentnahmen) zu machen. Vor allem in der Unfallchirurgie ist der Stationsablauf richtiggehend darauf ausgelegt, dass PJler da sind um all die unliebsamen Tätigkeiten abzunehmen. Ich habe die ganze Zeit erfolglos versucht, mal in die Notaufnahme zu kommen, was ich echt schade fand… insgesamt habe ich leider wenig gelernt in der Zeit.
Wie gesagt, alle waren sehr nett, aber es wird sich wenig Zeit genommen, etwas zu erklären und man darf wenig spannende Dinge machen.