Das Tertial am Klinikum Worms war stets durchwachsen. Auf der einen Seite war es vor allem in der Gastroenterologie immer wieder schön zu arbeiten, die Betreuung bei bestimmten (wenigen) Ärzten gut. Auf der Kardiologie leider wirklich schlecht. Hier gab es leider keinen Arzt, der sich nur irgendwie einem angenommen hat bzw. die Lust hatte einem Dinge zu erklären. Die Arbeit bestand stets aus Blutabnahmen/Braunülen legen und dem Spritzen von Lasix. Dabei war man bei den Aufgaben gern gesehen und auch auf anderen Stationen begehrt. Allerdings fing es schon beim Schreiben von Arztbriefen an, dass die Ärzte einen 0,0 integriert haben. So habe ich selbst Arztbriefe angelegt (ohne dass mir das jemand wirklich gezeigt hätte) um Arbeit abzunehmen und zumindest das Briefeschreiben zu lernen. Es kam hier aber oft vor, dass Arztbriefe komplett abgeändert wurden, ohne auch nur irgendwie einem Feedback zu geben. Klar muss man sich selbst um Lehre bemühen, dass dies so ist weiß denke ich jeder . Hier hat man aber nach einer gewissen Zeit gelinde gesagt die Nase voll! Wenn man sich für alles selbst in den Vordergrund drängen muss und dann am Ende aber trotzdem links liegen gelassen wird, dann nimmt man dies eben so hin.
Fluch und Segen zugleich ist mMn der PJ Unterricht. Segen, weil natürlich dieser strukturiert stattfindet und das konsequent. Dieser erstreckt sich über den ganzen Mittwoch und ist gerade auf Stationen, wo man sich als Ballast vorkommt, ein Anker in der Woche. Fluch, weil dieser natürlich jegliche Patientenbetreuung zunichte macht. Es ist schlicht nicht möglich einen Patienten zu übernehmen, wenn man Anordnungen nicht selbst machen kann, weil man wieder mal am Mittwoch fehlt. Auch die Art und Weise, dass die Sekretärin mit im Unterricht saß und Klassenbuch geführt hat, fand ich als erwachsene Person wirklich unangebracht. Man kam sich zuweilen vor wie in der Schule.
Alles in allem würde ich Worms nicht mehr als KH auswählen. Sicherlich kann man sich auch mal früher verpieseln wenn man will, was sicher auch von Vorteil ist. Aber der Fakt, dass man wirklich um alles sich aktiv bemühen muss und am Ende aber auch damit nicht wirklich voran kommt, empfand ich als sehr nervig. Gerade für eher introvertierte Personen ist das ein Graus.