Das PJ, die letzte Chance sich dem vermeintlich kompliziertesten Fach der Inneren zu stellen (abgesehen von Nephro vielleicht, lach):
Hämato& Onko.
Ok, ich habs gewagt - es wurde belohnt.
Der Tagesablauf:
Morgens Blutabnehmen bei ca 12-16 Patienten, die Hälfte hatte einen Port ;-), dann Visite, Untersuchungen anmelden, 2-3 Patienten pro Tag max. aufnehmen, Chemos mit ausrechnen, Punktionen durchführen (Lumbalpunktionen, intrathekale Chemos unter Aufsicht, Ca. 20 KM-Punktionen, z.T. mit Stanze in 8 Wochen dank schwangerer Stationsärztin), Ports anstechen. Gerinnungs- und Blutgedönse anfordern. Antibiosen überlegen. Bei Bedarf in Pubmed nachschauen. Prof. N. erklären, was die 15/17-Translokation bei AML-Patienten für Konsequenzen hat und wie die verdammte Kinase heisst (war nicht schlimm, wenn man es nicht wusste, der Chef freut sich wenn er es erklären darf). Und wenn mal der Krankenstand richtig schlimm war, hatte man auch mal für einige Tage die Aufgabe eines Stationsarztes mit Begleitung durch den Oberarzt. Dank 6 allgemeininternistischer Betten hatte man auch mal die normale Pneumonie und die TVT auf Station, auch mal den Hypertoniker mit COPD. Und dann wurde man meist auch gefragt, was und wie viel und warum überhaupt man an Medis geben sollte. Die Aussage des PJlers wurde genauso wichtig genommen wie die des Stationsarztes. Umgekehrt heisst das aber auch, dass man sich vorbereiten sollte, sonst wirds schnell peinlich.
Das Team auf der 331 ist super, das Verhältnis zwischen Pflege und den Ärzten sehr gut (ausser man futtert der Stationsleitung die Schokolade weg :-) ). Der Chef und G. werden gesiezt, der Rest geduzt. Flache Hierarchien. Der Chef fragt einen auch ca. 2x die Woche, was man denn heute gelernt hätte und wenn man zu langsam antwortet gibts nen Spontanseminar mit den neuesten Erkenntnissen aus dem NEJM.
Tja, fast hätte Prof. N. mich ja überzeugt, Hämato-Onkologie zu machen....und das nach gerade mal 8 Wochen.
Bewerbung
Es gibt 2x2 Plätze auf der 331, bei besonderem Interesse auch 1 Platz auf der KMT- Station sowie der ambulanten Chemo.