PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsklinikum Duesseldorf (5/2022 bis 12/2022)

Station(en)
CA3
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Die Hälfte meines Chirurgie-Tertials am UKD habe ich in der Allgemeinchirurgie auf der Station CA03 verbracht und war insgesamt zufrieden.

Tagesablauf war zunächst Visite auf Station, dann Frühbesprechung, danach Stationsarbeit bzw. OP. PJler/innen haben hier einen klaren Aufgabenbereich. Morgens während der Visite stellen sich schon meist die To-Do's für den Tag heraus. Dazu gehören v.a. Blutentnahmen, Verbandswechsel, Drainagen ex, Briefe schreiben etc. Natürlich nicht die beliebtesten Aufgaben, aber meistens sind genügend PJs in der AC eingeteilt, sodass man sich diese Aufgaben gut aufteilen kann. Wir waren oft im Laufe des vormittags mit diesen To-Do's fertig. Zudem gehört sowas ja auch teils zu den ärztlichen Aufgaben, je nachdem, in welchem Bereich man nach dem Studium tätig sein möchte. Ich habe viel über Wundversorgung etc. gelernt und auch das BE/Viggos nehmen bei multimorbiden Patienten/innen mit schlechtem Venenstatus, also Sachen, die zwar irgendwo nervig sind aber einem später auch was nutzen.

Die restliche Arbeit und Teaching auf Station waren wirklich sehr variabel, je nachdem, wer als Stationsarzt/-ärztin da war. Ich habe mich an sich mit fast allen gut verstanden. Einige Assistenz- bzw. Fachärzte/innen haben sich auch Zeit genommen, einem Sachen zu erklären und zu zeigen (z.B. am Laparoskopie-Simulator, spezielle Untersuchungen/Verbände am Patientenbett). Andere hatten durch die teils wirklich hohe Arbeitsbelastung schlichtweg keine Zeit, einem mehr zu erklären, waren aber dennoch sehr nett und wertschätzend. Ich hatte in der gesamten Zeit dort eig. nur mit einem Assistenzarzt etwas "Streit", da dieser selbst durch einen OA gestresst war und das quasi an mir "ausgelassen" hat. Als ich ihn später am Tag noch mal drauf angesprochen hab, hat er sich auch entschuldigt und die Sache war gegessen. :)

Neben der Station gibt es natürlich den OP. Der OP ruft meist die Assistenzärte/innen oder auf Station an, wenn PJs im Saal gebraucht werden. Entgegen aller "Horrorgeschichten", die über die Allgemeinchirurgie am UKD kursieren, war ich immer gerne im OP. Klar, manche OÄ sind etwas "spezieller", generell war aber überwiegend eine gute Stimmung im OP. Ich konnte immer Fragen stellen, mir wurde viel erklärt und gezeigt. Wenn man Chirurgie-interessiert ist und sich einigermaßen gut anstellt, darf man öfter auch mal mehr machen als nur Haken halten (Ligaturen, Knoten, Stapler bedienen, Nähen etc.). Teilweise war man auch als erste Assistenz mit einem OA/OÄ am Tisch, das hat auch immer viel Spaß gemacht, weil man meist gut angeleitet wird und wirklich "mitoperiert". Ich habe mich auch mit den OTAs etc. gut verstanden und wurde nie im OP "angemotzt" oder so. Je nachdem, wie viel Lust auf OP man hat, kann man sich gut mit seinen Kommilitonen absprechen.

Ein großes Plus in der AC ist die Flexibilität, wenn genügend PJs da sind. Den Assistenzärzten/innen ist es ziemlich egal, wie viele Tage man fehlt oder sich Studientage etc. nimmt, Hauptsache es ist jemand da und die PJ-Aufgaben (BE, Verbände etc.) werden gemacht. Wir waren zwischenzeitlich 5-7 Studierende auf einer Station (PJs, Famulanten/innen etc.), sodass man sich auch mal 2-3 Tage die Woche frei nehmen konnte, ohne das es aufgefallen ist oder man Fehltage bekommen hat. Das ist aber natürlich abhängig davon, wie viel PJs gerade auf Station eingeteilt sind, aber wenn man Glück hat kann man sich das Leben dort sehr entspannt machen.

Da die Allgemeinchirurgie am UKD einen nicht allzu guten Ruf unter Studenten/innen besitzt, waren meine Erwartungen nicht besonders hoch, im Nachhinein sehe ich viele dieser Erzählungen als unbegründet und habe es nicht bereut, mein Tertial dort gemacht zu haben.
Bewerbung
im PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
573

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2