Ich habe meine Zeit an der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Klinik Hietzing (Rosenhügel) wirklich sehr genossen!
Alle (wirklich alle!) Ärzt*innen waren sehr freundlich! Besonders im Kontakt mit den Assistenz*ärztinnen konnte ich sehr viel für mich mitnehmen, die sich oft trotz des vielen Stress, Zeit für meine Fragen genommen haben.
Klar ist natürlich, dass es hier auf sehr viel Eigeninitiative ankommt, aber man seinen Alltag wirklich genauso gestalten kann, wie man das möchte. Ich war als einzige KPJ-Studentin für 8 Wochen an der Abteilung. Ein speziell gezieltes Angebot für KPJ-Studierende darf man sich aufgrund des Personalmangels nicht erwarten, aber man wird auf jeden Fall wahrgenommen und die Menschen sind stets um einen bemüht.
Was mir besonders gut gefallen hat war, dass man (fast) überall dabei sein konnte, ein Umstand, den ich von anderen psychiatrischen Abteilungen vorher nicht kannte. Dadurch lernt man aber sehr viel über Gesprächsführung und man kann seine Skills im psychopathologischen Status verfestigen. Wenn man Patient*innen schon besser kennt, darf man ebenfalls auch selbst Gespräche mit diesen führen. Natürlich gehören kleine organisatorische Aufgaben wie Zuweisungen auch zum KPJ-Alltag, hie und da kann man eine Blutabnahme durchführen und auch die EKG-Befundung gehört zum Alltag dazu.
Die wöchentlichen Fortbildungen, die meistens vom Primar gehalten werden, sind wirklich sehr lehrreich und spannend.
Kurz zum Organisatorisches/Tagesablauf:
Ich habe mich ein halbes Jahr vor Tertialbeginn beworben und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Es handelte sich aber weniger um ein Bewerbungsgespräch, sondern mehr um eine Vorstellung der Abteilung mit Rundgang durch das Haus.
Der Tag an der Kinder- und Jugendpsychiatrie beginnt um 8.15 mit der Morgenbesprechung. Danach kann man sich grundsätzlich sehr frei bewegen. Es gibt insgesamt 3 Stationen: C1- eine kinderpsychiatrische Station, C2 - eine (zu meiner Zeit geführte) Wochenklinik und C3 - eine jugendpsychiatrische Station. Auch in der Akut-Ambulanz ist man willkommen und kann bei Gesprächen dabei sein.
Zwischen 9-10 Uhr gibt es jeden Tag Visiten, 1x pro Woche eine große Visite mit allen Professionen die an der Abteilung vertreten sind.
Gegen 12:15 ist dann Mittagsbesprechung.
Einmal pro Woche gibt es eine Fortbildung für alle Assistenzärzt*innen, an der man als KPJ-Student natürlich teilnehmen darf. Außerdem werden von der Klinik Hietzing einige (nicht kinderpsychiatrisch-spezifische) Fortbildungen angeboten.
Da der Standort Rosenhügel keine eigene Küche hat, müsse man für sein gratis Mittagessen ca. 20 Minuten zum anderen Standort der Klinik Hietzing gehen.
Ich kann Praktikum an der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hietzing wirklich weiterempfehlen und hoffe, dass mehr Studierende in diesem Bereich ein Praktikum absolvieren möchten!