Ich habe insgesamt 3 Monate in der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie verbracht. Während meiner Zeit dort waren wir ein Team von ca. 6 PJ-/WSJ-Studenten und 2 Blockstudenten (Berner Studierende im 4.-5. Jahr).
Der Morgen begann um 7.30 Uhr mit dem Rapport, den die Herz- und Gefässchirurgie getrennt abhalten. Wir Studenten haben uns da wochenweise abgewechselt. Danach beginnen die ersten Operationen (wie viele davon einen Studenten am Tisch brauchen variiert, aber typisch sind ca. 2-4 Operationen pro Tag über beide Fachrichtungen). Wer nicht im OP ist, geht auf Station, wo die Eintritte und Voruntersuchungen für den Tag unter den Studenten aufgeteilt werden. Auch hier gibt es mal mehr, mal weniger, das Ziel ist, dass jeder Student 1-2 Patienten übernimmt.
Jeden Nachmittag gibt es einen gemeinsamen Röntgenrapport der Herz- und Gefässchirurgie, wo die Studenten ihre Eintritte im Plenum vorstellen. Das braucht zu Beginn vielleicht etwas Überwindung, aber ich habe in diesem Praktikum wirklich viel bei einer präzisen Patientenvorstellung dazugelernt!
Die Stationsarbeit wird zum Grossteil von internistischen Assistenzärzten und Oberärzten übernommen. Dadurch lernt man auch einiges im Bereich der Inneren Medizin dazu.
Es gibt wöchentlich ein Bedsideteaching, zudem alle zwei Wochen ein allgemeines chirurgisches Teaching gemeinsam mit den Studenten der Viszeral- und Thoraxchirurgie sowie einen Nahtkurs.
Im OP ist der Umgangston im Allgemeinen sehr freundlich, und gerade wenn man Interesse zeigt, kann man sehr viel lernen und kommt auch selbst zum Nähen, Drainagen vorlegen etc.
Auch auf Station sind alle sehr offen, einem Dinge zu zeigen oder erklären, wenn man ein wenig Lernwille und Interesse zeigt.
Es gibt an sich keine Assistenzärzte, die für die Studenten zuständig sind, jedoch ist man theoretisch für die Visite einer Station zugeteilt. Wenn jedoch woanders Oberarztvisite stattfindet, darf man natürlich auch gerne dort mitlaufen.
Die Studenten (mit Ausnahme der Blockstudenten) haben hier Pikettdienste zu leisten, bei denen sie unter der Woche von 17.00 Uhr bis 8.00 Uhr und am Wochenende 24h von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr telefonisch auf Abruf steht. Die Häufigkeit dieser Dienste variiert, meistens hat man pro Monat einen Wochenenddienst und zwei Dienste unter der Woche. Falls man nachts gerufen wird, kann man sich den nächsten Tag jedoch freinehmen.
Alles in allem hat mir die Stelle sehr gut gefallen, ich denke, dass ein grosses chirurgisches Interesse von Vorteil ist.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 2.5 Jahre im Voraus beworben und hatte freie Auswahl.