Die IpUk (interprofessionelles Unterrichtskonzept) ist super und man lernt sehr viel, doch wie so oft gibt es Sachen, die gut funktionieren und Dinge, die überhaupt nicht laufen.
Das Konzept IpUk:
2 Pflegeschüler*innen im 3. Lehrjahr
1 Praxisanleiter*in für die Pflege
2 PJler*innen
1 Zimmer auf Station 7 mit 2 PC—Plätzen und 1 mobilen PC.
Ein Zimmer wird von je einem Tandem (1 PJler*in und 1 Pflegeschüler*in betreut), bedeutet ca. 2-3 Pat. pro Tandem.
Der Sinn der IpUk ist eng mit der Pflege zu arbeiten und voneinander zu profitieren. Gegenseitige Rücksicht, Hilfe und Verständnis.
Der Tagesablauf:
-6 Uhr Arbeitsbeginn mit pflegerischer Übergabe. Die PJler*innen können in der Zeit schon mal Blut abnehmen, Kurven lesen, Medikamente durchgehen.
Ab 7 Uhr Visite der Teams (Team gelb, orange, grün, blau) bis 7.45 Uhr.
-7.45 Uhr Frühbesprechung für PJler*innen mit den AChs
-8.30 Uhr Gong Visite mit allen Teams und der gesamten Pflege, Physio, Apotheke, Case Management auf Station 7
-12.45 Uhr pflegerische Übergabe an den Spätdienst
-13.15 Uhr Reflexion
-14.15 Uhr Feierabend
Aufgaben:
Pflege: die Pflegeschüler*innen arbeiten selbstständig und die Praxisanleitung schaut nur aus Sicherheitsgründen und bei Fragen nach.
PJler*innen:
- Labor anordnen und abnehmen, wenn indiziert.
- Zugänge legen
- Visiteneinträge
- Medikamente anordnen (nach Rücksprache mit Ärzt*innen)
- Behandlungsplan überlegen
- Case Management, Sozialdienst, Physio organisieren
- Briefe schreiben
- Entlassungsgespräche mit Ärzt*innen
—> eig. alle Aufgaben eines Assistenzarzts nur immer mit Rücksprache der Ärzte des jeweiligen Pat.
Kontra:
- man darf sich nur am Anfang des Tertials bei der Sekretärin melden, ob man auf die IpUk möchte. Wer aber dann genommen wird und wann erfährt man sehr kurzfristig. (Für 4 Wochen immer 2 PJler*innen, aber auch nur, wenn man in dieser Zeit in der ACh ist).
- manche Assistenzärzte stehen nicht hinter dem Konzept und verstehen nicht, wie das Konzept aufgebaut und gemeint ist. Aus diesem Grund entscheiden sie ohne Absprache, visitieren ohne Bescheid zu sagen oder setzen Medikamente an ohne das zu besprechen.
- keiner fühlt sich durch die Umstellung der Teams verantwortlich
- man wartet nur zwischen 7-7.45 Uhr auf die Visite, wenn man 3 verschiedene Teams im Zimmer hat. Damit auch 3 verschiedene Assistenzärzte, die für 3 Pat. verantwortlich sind
- den Tagesablauf mit der Pflege im Schichtdienst macht aus ärztlicher Sicht keinen Sinn. Da die Mittagsröntgenbesprechung um 15 Uhr beginnt. Dort werden auch oftmals Pat. von der IpUk aufgrund von Verlaufsröntgen etc. vorgestellt. Das bekommt man nicht mit, wenn man um 14.15 Uhr geht. Zudem haben die Ärzte am Vormittag nie Zeit und ab 14 Uhr, wenn sie Zeit haben, geht man.
- die zwei Spätdienste in den 4 Wochen sollen einen Einblick geben in den pflegerischen Spätdienst. Auch das macht aus ärztlicher Sicht keinen Sinn, da man nur rumsitzt. (12.30-21.00 Uhr) Die Briefe sind geschrieben, Notfälle werden von Dienst abgedeckt und auf Station ist nichts los.
Pro:
- extrem hoher Lerneffekt
- der Chefarzt Prof. Pascher steht komplett hinter dem Konzept und kam fast jeden Tag um 90-120min Lehrvisiten zu machen
- Dr. Houben unterstützt so viel er kann und fördert auch das Programm
Im Großen und Ganzen hat es Spaß gemacht und man lernt durch aus viel. Leider muss aber einfach noch ein bisschen am Konzept geschliffen werden. Man merkt, dass die Klinik für ACh durch Umstellung in Teams so mit sich und dieser Umstrukturierung beschäftigt und teils überfordert ist, dass die PJler*innen da an letzter Stelle kommen. Hoffentlich wird das in Zukunft sich mehr einspielen und optimiert.
Wenn man die Möglichkeit hat auf die IpUk zu komme , würde ich das jedem/e empfehlen!