Die Anästhesie in GAP ist auf jeden Fall empfehlenswert! Die meiste Zeit befindet man sich im Zentral-OP und darf sich recht frei einen Saal für den Tag aussuchen. Auch Wechsel innerhalb eines Tages sind kein Problem. Das Team im OP ist sehr freundlich, ist aber auch innerhalb der paar Monate ordentlich durchgewechselt. Man selbst darf recht flott praktische Aufgaben übernehmen, z.B. Atemwegssicherung (LM/Intubation), Beatmung, Einbringen diverser Katheter etc.. Natürlich ist dies auch abhängig der/des jeweiligen Anästhesist*in, aber man merkt ja schnell, bei wem es sich am ehesten lohnt! Dienstag & Freitag ist immer Leberkas-Tag im OP, nur dass ihr euch nicht wundert. Mittags hat man ca. 30 Minuten Zeit, da habe ich immer die Kantine genutzt. Wenn ihr aktiv nachfragt, könnt ihr auch gelegentlich Dienste im OP machen und bekommt den Folgetag dafür frei (für einen WE-Dienst 2 Tage). Meistens sind diese sehr ruhig und man kann oft unter entspannteren Bedingungen verschiedene praktische Dinge lernen.
Auf Nachfrage wurde eine Rotation eingerichtet, die meines Wissens auch beibehalten wurde. Dabei ist man 4 Wochen auf Intensiv eingeteilt, 2 Tage in der PräMed und 3 Tage im Schmerzdienst.
Auf Intensiv ist die Stimmung deutlich angespannter. Man lernt durchaus viel, aber entsprechend unter etwas Druck. Die Teams aus dem OP und Intensiv sind voneinander größtenteils getrennt, wodurch es schon etwas anderes ist. Dennoch möchte ich die Erfahrungen von dort nicht vermissen und durfte viel mitnehmen. Aufgaben waren hier z.B. körperliche Untersuchungen und Hilfe bei unterschiedlichen Eingriffen (Blutkulturen, Arterie/ZVK, Tracheotomie etc.). Zudem soll man auch einzelne Patienten übernehmen und die Verantwortung in der Schicht für sie übernehmen, natürlich jederzeit unter Rücksprache & Kontrolle mit dem OA.
In der PräMed durfte ich dann die wichtigen Aspekte der Aufklärung mitnehmen und zudem auch selbst mich darin üben.
Der Schmerzdienst ist auch eine schöne Abwechslung, wodurch man auch ein wenig die Stationen im Haus kennen lernt.
Die Notaufnahme ist interdisziplinär geführt durch UCH/IM, wodurch eine Rotation dorthin für mich leider nicht möglich war. Der RTW ist tagsüber ebenso chirurgisch geführt, nachts läuft er extern, was viele Anästhesist*innen nutzen.
Insgesamt möchte ich aber klar betonen, dass ich sehr viele coole Ärzt*innen kennenlernen durfte und alle sehr freundlich & lehrbereit waren. Ich hatte keinerzeit den Eindruck, auf Ablehnung oder schlechte Stimmung zu stoßen.
PJ-Unterricht ist fest 2x/Woche (Di. & Do. 14-15:30 Uhr). Über das Intranet ist immer Ort, Thema & Referent*in angegeben. Falls mal kein Unterricht stattfindet, sollte PD Dr. Vogelsang angerufen werden, der für Ersatz sorgt. Er ist zudem der PJ-Beauftragte des Hauses. Der Unterricht ist sehr unterschiedlich, aber die praktischen Themen waren eigentlich immer spannend!
Sowohl das Frühstück (2 belegte Brötchen + Obst + Heißgetränk) als auch das Mittagessen (Salat, Auswahl aus 3 Gerichten, Dessert) werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ihr bekommt hierfür immer 20 Wertmarken, welche man sich jeden Monat neu an der Kasse besorgen muss. I.d.R. ist auch immer ein vegetarisches Gericht dabei, dennoch muss man hier in der Region schon besonders Acht an den Tag legen und eventuell süß mittag essen.
Nun zu den Rahmenbedingungen, die das Tertial auch umso lebhafter gemacht haben:
Der November-Turnus darf aktuell das Mitarbeiterwohnheim in der Klinik kostenlos beziehen, was zeitlich & finanziell das Tertial sehr attraktiv macht. Durch Umbauarbeiten der Wohnheime ist jedoch der April-Turnus nach Ohlstadt ausgelagert, was lange Fahrzeiten & Koordinateion für die PJ's bedeutet. Man hat sich eine Toilette auf dem Gang sowie eine Küche geteilt. Dies sollte sich aber nun durch den Umbau geändert haben, sodass man praktisch ein kleines Apartement besitzt.
Alle 2 Wochen hat man einen Studientag, den man sich frei wählen kann. Hierdurch hat man also Gelegenheit, neben Aneignen von Wissen die geniale Natur in der direkten Umgebung zu nutzen. Für alle Winter-PJ's kann ich die TopSnowCard als Saisonticket ans Herz legen, sprecht euch am besten am Anfang mit euren Mit-PJ's ab. Hierdurch hatten wir wirklich eine unvergessliche Zeit, da wir uns als Gruppe zu dieser Investition entschlossen haben. In diesem Tertial kam ich auf ca. 35 Skitage, das bekommt man neben der Arbeit meist nicht so einfach hin!
Weitere Tipps sind die Kaiserschmarrn-Alm via Partnachklamm, das Eisstockschießen direkt nebenan oder die Tannhütte am Wank. Abends bietet der Ort einen IrishPub sowie wochenends das Peaches zum feiern.
Insgesamt hätte ich es stark bereut, wenn ich das Tertial hier nicht gemacht hätte. Im Gegensatz zur Schweiz hat man deutlich angenehmere Arbeitszeiten und effektiv keine Ausgaben.
Bei näheren Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung!