Notaufnahme, Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Absolut uneingeschränkte Empfehlung auch für nicht chirurgiebegeisterte Leute! Ich habe mich in Luzern relativ spontan beworben (und dann eine Zusage bekomme), da ich gehört habe, dass es dort auch im OP die Stimmung ganz gut sein soll. Und ich wurde nicht enttäuscht, super Einstieg ins PJ, alles sehr fair!
1) Wohnheim: Absoluter Pluspunkt. Man bekommt für 380 Franken ein geräumiges Zimmer mit eigenem Klo und Waschbecken (Duschen auf dem Gang sehr sauber und hygienisch). Gleich am ersten Tag wird einem alles gezeigt, man hat ein Kellerabteil sowie auch einen grossen Schrank ausserhalb des Zimmers. Die Küche ist kaum ausgestattet und hat keinen Ofen, aber wenn man eigenes Zeug mitbringt oder sich mit den anderen UAs zusammentut, geht das :) Dort wird auch 1x wöchentlich geputzt, viel Platz ist nicht, aber auch zum schönen Kochen absolut ausreichend. Zudem zieht Luzern gefühlt auch einfach sehr nette andere UAs an, auch viele Schweizer wohnen im Wohnheim und berichten, dass es sehr gut sei.
2) Einführung: Am 1. Tag gab es erstmal eine Einführung von der zuständigen Betreuerin (Frau Zanner), die einem alles erklärt hat, wie man eingeteilt ist, bekommt seinen Badge etc. Am Nachmittag gab es zudem gleich eine Einführung mit den anderen UAs (auch aus Sursee) in das dortige System "epic". Sehr gut organisiert und man lernt dort gleich die anderen kennen!
3) Notaufnahme: Man wird automatisch mindestens 1 Monat auf der Notaufnahme eingeteilt (auf Wunsch auch länger), ich habe dort begonnen. Ich wurde dort nochmals von der OA über eine Stunde eingeführt, was meine Aufgaben seien und was erwartet wird. Ich war anfangs echt nervös (keine Vorerfahrung, chirurgisch keinerlei Erfahrung), wurde mir aber schnell genommen. Man kann sehr viel machen, muss aber nicht.
Letztendlich ist man viel für die Dokumentation zuständig, je nach Assistenzarzt untersucht man dann fix auch alleine erst unter Aufsicht und später eigenständig. Man hat immer einen eigenen Arbeitsplatz (nicht selbstverständlich leider) und schreibt natürlich auch die Berichte.
Natürlich hängt viel von den zuständigen Ärzten ab, insgesamt ist die Stimmung aber super gut und man fühlt sich richtig integriert.
Vor allem körperliche Untersuchung, Wundversorgung (viel Nähen!) und Abdomensonografie hat man dann echt gut gelernt.
Eine Woche Nachtdienst muss jeder mal machen, allerdings fand ich das sehr gut zum Lernen, was da so passiert, man bekommt dafür 3 Kompensationstage und ordentlich Zuschläge.
4) Viszeralchirurgie: Dort ist man eher Zuarbeiter. Man ist teilweise im OP (in Absprache mit den anderen UAs, ungefähr 3-4 OPs pro Woche nur pro UA), teils auf Station für die Dokumentation der Visite zuständig. Nachmittags dann kleinere Aufgaben, richtig eigenständig Patienten betreuen tut man meist nicht. Hier ist die Lernkurve weniger da, allerdings ist die Stimmung sowohl unter den UAs als auch mit den Assistenz- und Oberärzten richtig gut. Man lernt also auch was, jeder erklärt einem was, und man hat es etwas entspannter. Teilweise war Nachmittag doch eher langweilig - aber verglichen mit dem, was ich vorher in der Chirurgie erwartet hab, war das auch eine gute Zeit. Ich kann auch den Wochenenddienst empfehlen, da ist man alleine mit einem AA und arbeitet alles zusammen -da hab ich am meisten gelernt.
5) Orthopädie: Auf Nachfrage durfte ich auch zwei Wochen in die Orthopädie rotieren (super, dass das möglich war!). Dort awar ich entweder im OP (super Stimmung!) oder in der Sprechstunde. Dort durfte man eigenständig Patienten untersuchen, die Berichte schreiben und dem OA vorstellen - echt eine sehr gute Zeit, in der ich viel gelernt habe!
6) Freizeit: Im Winter war es super schön, wandern zu gehen, Skifahren (Engelberg nicht so super, Andermatt etwas super, weiter zu fahren lohnt sich m. Meinung nach) oder Langlaufen (Melchsee-Frutt empfehlenswert!). Echt eine super Zeit :)
7) Allgemein: Man ist offiziell auf 50 Stunden angestellt und muss auch stempeln, dementsprechend arbeitet man das auch ansatzweise. Man kann allerdings im Wohnheim stempeln, dementsprechend fällt der Anfahrtsweg weg und man kann auch mal nach dem Umziehen stempeln ;) Die Stimmung ist auch zu den Pflegekräften und zum Sekretariat richtig gut, auch bei Fehlern (auch einfachen) wurde ich nett drauf hingewiesen, einfach ein guter Umgang.
Insgesamt eine absolute Empfehlung, in jeglicher Hinsicht. Für nicht chirurgie- und ich denke auch für chirurgiebegeisterte Menschen!
Bewerbung
4 Monate vorher in der gesamten Schweiz beworben, spontan noch einen Platz bekommen.