Allgemeines: alle PJs rotieren in die Kardio, ZNA und allgemeine Innere. Am ersten Tag bekommt man ein Schlüsselkarte, Telefon, einen Spind und auch die sonstige Orga lief super. Ein bisschen nervig war, das man nicht auf allen Stationen ins Arztzimmer reinkam und vor allem nicht auf die Mitarbeiter-WCs - wäre cool, wenn in Zukunft auch Schlüssel dafür ausgegeben werden könnten. Es gibt einen allgemeinen PC-Zugang für alle PJs. In der ZNA hatte man immer einen eigenen PC, auf Station hat man sich, je nachdem wie viele PJs da waren, einen PC geteilt oder einen der Laptops genommen. Leider gibt es im KH teilweise immer noch Papierakten, das ist manchmal etwas umständlich. Essen war umsonst, es gab immer 4 Gerichte zur Auswahl, davon meist 2 vegetarisch. Essen fand ich insgesamt ganz gut - geht bestimmt noch besser, aber es war meist genug zum Sattwerden. Bis auf ZNA fing der Tag immer um 8 an, meistens konnte man, wenn man wollte, nach dem Unterricht nach Hause gehen.
Kardio (6 Wochen): Der Tag startet gegen 8 Uhr mit Blutentnahmen, bei mir waren es meist 6-12 Stück, ein paar Mal auch arterielle BGAs. Wenn es mehr war haben die Ärzt*innen immer mitgeholfen. Danach Visite, je nachdem wer da war hatte man auch die Möglichkeit, mehr oder weniger eigene Pat. zu übernehmen bzw. zumindest vorwiegend zu betreuen. Eine Oberarzt- oder Chefarztvisite gab es leider nicht, es kam aber nachmittags immer ein OA auf Station (leider meist zeitgleich zum Unterricht), mit dem man theoretisch die Pat. durchsprechen kann. Ansonsten konnte man immer mal im Herzkatheter vorbeischauen, zum Echo, zur Elektrophysiologie (Pulmonalvenenisolationen) oder zur Kardioversion. Da die meisten Pat. schon fertig diagnostiziert und mit ausgewertetem EKG auf die Station kommen konnte man außer Briefe schreiben nicht ganz so viel selbst machen und ich habe rückblickend nicht ganz so viel gelernt. Das Team und die Pflege waren aber immer sehr nett.
ZNA (5 Wochen): Je nachdem, wie viele Studierende gerade da sind, teilt man sich auf die unterschiedlichen Schichten auf und hat dann eine 1:1 Betreuung mit einem Arzt oder einer Ärztin (8, 10, 12, 15, 22 Uhr). Es gibt ein Dashboard, wo man immer sieht, welche Pat. gerade noch ungesehen sind und womit sie kommen, und kann dann selbstständig hingehen, körperlich untersuchen, EKG auswerten und das weitere Prozedere einleiten. Hier lernt man super viel, weil man das meiste (auch Sono) selbst machen kann und die Diagnosen selbst rausfinden muss. Blutentnahmen und Zugänge werden in der Regel schon in der Triage von der Pflege übernommen.
Innere (5 Wochen): Hier habe ich am meisten gelernt. Es wird das gesamte Spektrum der Inneren abgedeckt: typische Krankheitsbilder, die man häufiger gesehen hat waren Leberzirrhosen, GI-Blutungen, Choledocholithiasis, COPD, Pneumonien, maligne Tumoren, Diabetes, E'lytstörungen etc. Aber auch seltenere Sachen wie eine Autoimmunhepatitis oder Myositis habe ich mal sehen können. Außerdem gibt eine kleine Palliativstation (hinterer Teil einer Station mit ungefähr 6 Betten). Der Tag startet immer um 8 Uhr mit Blutentnahmen, es gibt aber MFAs auf Station, die mithelfen, sodass ich meist max. 1h damit beschäftigt war. Je nachdem, wie motiviert man war, konnte man quasi von Anfang an eigene Pat. bzw. ganze Zimmer betreuen und hat bei den Pat. dann wirklich fast alles bis zur Entlassung selbst machen können. Das Team inkl. dem Chef ist echt super und die Pflege war total nett. Chefarztvisiten haben während meiner Zeit nicht stattgefunden, einmal wöchentlich gab es aber eine lehrreiche Oberarztvisite, in der man seine eigenen Pat. vorgestellt hat, und auch sonst waren täglich OÄ auf Station. Jeden Tag gegen 13 Uhr geht das gesamte Team zusammen essen, um 13:30 ist dann die tägliche Röntgenbesprechung, wo aktuelle CTs/MRTs oder ERCPs besprochen wurden. Danach werden alle Neuaufnahmen kurz vorgestellt. Auf Station wurden öfter Aszites- und Pleurapunktionen durchgeführt; ansonsten konnte man immer in die Sono (es finden auch viele Kontrastmittel-Sonos statt) oder bei ÖGDs, Koloskopien oder ERCPs zuschauen.
Unterricht: fast jeden Tag gibt es Unterricht (jeweils 1h), und es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass die PJs dort immer teilnehmen können: Mo 15:15 Kardio, Di 14:30 Innere (im Wechsel UaK und Seminar), Mi 13:30 Herzchirurgie, Mi 14:30 Nephro, Do 14:30 interdisziplinär (rotierend durch alle Abteilungen). Mit Abstand am besten waren der Nephro-Unterricht und die UaKs in der Inneren. Der Kardio- und interdisziplinäre Unterricht sind leider öfter mal ausgefallen und waren wechselnder Qualität, je nachdem, wer da war.
Fazit: Super Stimmung im Haus, viel gelernt und viel selbst machen können. Insgesamt super Tertial und sehr empfehlenswert!
Bewerbung
PJ-Portal (Plätze waren ziemlich schnell ausgebucht)