Fazit: Das exakte Gegenteil von lehrreich, allerdings dafür zumindest bezahlt und teilweise relativ entspannt. Wenn man früh gehen möchte, geht das auch. Fazit: Wen Innere interessiert, lässt es lieber. Wer Nadeln legen, Blut abnehmen und EKGs lernen will und sonst nicht lange in der Klinik bleiben möchte ist hier gut aufgehoben.
Naunyn (Endokrinologie); Tolles Team. Quasi Null Teaching (Mir wurde von Oberärzten keine einzige Frage gestellt). Morgens ein paar Blutentnahmen (machen aber fast immer die Needle nurses) und über den Tag immer mal wieder. Aufnahmegespräche sind mehr reines Dokumente ausfüllen. Anamnese und KU interessieren eigentlich niemanden, man macht es für die Akte, also lernt man es einfach bald zu lassen. Habe absolut 0 gelernt und eher Dinge vergessen. Kein Bezug zum klinischen Verkauf der Patienten. "Eigene Patienten" bedeutet man kümmert sich eigenständig um eine Blutentnahme. Eigener Raum als Rückzugsort aber sehr entspannt. Ich durfte häufig früher gehen und auch einige Tage Fehlen. Visite ist das highlight des Tages (nicht das es gut wäre...) aber alle sind wahnsinnig nett und man hatte Spaß.
Kardio (Wach): IMC ist absolut grauenvoll. Man wird von den Ärzten gekonnt ignoriert bis sie ein EKG brauchen (Aber nur schreiben, auswerten interessiert keinen was man da macht). Man wird quasi wie Luft behandelt und bekommt nichts von Patienten mit. Funktionsbereiche anschauen FEHLANZEIGE, da man ja für die Notfall EKGs da bleiben muss. ZVKs legen und Arterien legen war beim richtigen Assi und mit 4 Wochen Vorarbeit 2 Mal drin. Lehre konnte man gänzlich vergessen und man hat weder PC noch Stuhl (teilweise) noch Zugang zur Kurve. Alle Nachteile einer Intensivstation ohne einen der Vorteile. Teilweise nette Assis, die aber so gestresst sind, dass man schon mal im Arztzimmer stumm vergessen wird, wenn irgendwo etwas interessantes läuft. Oberärzte auf Visite auch ohne Teaching bzw. eigentlich auch ohne einen überhaupt anzuschauen.
Kardio Normalstation (Matthes): Extrem cooles Assi Team, die diesen Teil zum besten des Tertials gemacht haben. Dennoch blieb es bei Briefe schreiben, blut abnehmen, Viggos leen etc. Der klassische Stationsmüll eben. Viel zu viele Famulanten die dann von PJlern geteached werden. Hat Spaß gemacht, aber der Sinn des PJs ist das natürlich nicht. Gab n paar coole EKGs und man ist zumindest teilweise in die Patienten eingedacht und Vorschläge werden dank cooler Assis übernommen. Oberärztin schickt einen aber auch gerne mal auf andere Stationen einen Arzt ersetzen (zum Briefe schreiben) oder man darf Betten hin und her schieben. Trotzdem der einzige Teil des PJs den ich wieder machen würde ohne Suizidgedanken zu bekommen.
Gesamt: Unterricht ist regelmäßig aber dafür oft schlecht oder fällt aus. Pflichtdienste sind absolut dreist und unbezahlt und auch teilweise ehrenlos anstrengend. Man wird insgesamt als PJ sehr stark für Blut abnehmen, Viggos und Briefe schreiben misbraucht. Die Oberärzte haben oft nichts mit den Stationen am Hut, so dass überforderte Assis die vollkommen overworked sind verzweifelt versuchen alles am Laufen zu halten und dafür dann PJler für die Drecksaufgaben nutzen.
Vorbereitung auf den Arztberuf? Fehlanzeige. Eigene Patienten? You wish. Gerade für Studis, die vorher schon Blut abnehmen, Viggos legen und EKGs lesen können gibt es hier 0 Lernpotential. Ich würde es nicht nochmal machen (außer auf Matthes vielleicht). Verschwendete Zeit...