Allgemein-, Unfall-, Gefäßchirurgie und Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Chirurgie in Traunstein war mein erstes PJ-Tertial.
Allgemeines:
Alle im Klinikum Traunstein sind sehr freundlich und es besteht eine gute Arbeitsatmosphäre. Man bekommt 600 Euro/Monat Aufwandsentschädigung und kann kostenlos im Wohnheim in Eisenärzt wohnen (ca. 15 min mit dem Auto zum Klinikum). Da die meisten PJler im Wohnheim wohnen ist es leicht Fahrgemeinschaften zu bilden, ansonsten ist die nächste Bahn-Haltestelle 5 min zu Fuß weg (Das Monatsticket konnten wir uns nachträglich erstatten lassen). Da die PJler alle auf einem Stockwerk wohnen entsteht eine super Gemeinschaft, sodass wir abends viel zusammengehen und gekocht haben und am Wochenende viel zusammen unternommen haben.
PS: bucht keinen Parkplatz vor dem Wohnheim (Gebäudeservice) und parkt an der Klinik nicht im Parkhaus. Am Wohnheim kann man sich auch kostenlos auf gewisse Parkplätze stellen und es interessiert keinen und es gibt in den Straßen um die Klinik sehr viele kostenlose Parkplätze, wo man parken kann und sich die Parkgebühren sparen kann.
Es gibt außerdem die Möglichkeit auch mal NEF mitzufahren mit den Chirurgen, was eine super interessante Abwechslung ist zum Stationsalltag.
Blut abnehmen muss man in der Regel kaum, da es auf jeder Station eine MFA gibt. Allerdings freuen die sich natürlich über Hilfe und wenn diese krank ist muss man als PJ übernehmen.
Mittagessen gibt es nicht umsonst, aber einen Mitarbeiterrabatt.
Fehlzeiten:
Leider gibt es nun keine Studientage mehr von Seiten der LMU, weswegen die "Lernzeit" mit PJ-Unterricht ausreichen muss. Wenn man sich Fehlzeiten nehmen möchte muss man diese bei den Stationen jeweils vom Chefarzt absegnen lassen, da die meisten Assistenten und Oberärzte diese nur absegnen, wenn ein anderen PJler zu der Zeit vor Ort ist. Sprich wenn man der einzige PJ auf Station ist, ist es nicht leicht seine Fehlzeiten spontan zu nehmen; also viel Vorrausplanung und Urlaubsantrag durch den Chefarzt unterschreiben lassen.
Man kann sich zusätzliche freie Tage mit Wochenenddiensten / Hausdiensten freiarbeiten. Meistens war 1 Tag am Wochenende 2 freie Tage während der Woche wert.
Bei uns zählte Corona-krank noch nicht zu den Fehltage (sprich man konnte mit einem positiven PCR einfach zuhause bleiben). Die Assistenten der meisten Stationen haben aber auch bei anderer Krankheit einfach akzeptiert, dass wir nicht da sind ohne, dass man die Tage nacharbeiten musste.
Gefäßchirurgie:
Die Ärzte sind alle super lieb und die Arbeitsatmosphäre war sehr angenehm. Man ist als PJ täglich fest mit im OP eingeplant zum Haken halten. Mehr als Haken halten habe ich jedoch kaum gemacht, bis auf 2x nähen bei den Assistenten. Man kann immer Fragen stellen und die Atmosphäre im OP ist auch sehr angenehm. Andere PJ durften teilweise auch mal mitoperieren, wenn sie Glück hatten.
Allgemeinchirurgie:
Die Assistenten sind alle super freundlich und nett und nehmen einem bei allem mit was anfällt. Bei den Oberärzten herrscht manchmal eine harsche Stimmung was es manchmal nicht so angenehm macht, jedoch hatte ich in den 2 Wochen die ich da war keine unangenehme Situation. Da die Assistenten selbst nicht sehr oft in den OP kommen gibt es seit Neuesten nicht oft OPs zum assistieren für die PJler. Ich war 3x in 2 Wochen im OP.
Unfallchirurgie:
Die Unfallchirurgen sind alle super lieb und sind alle sehr dran interessiert einem etwas beizubringen. Auf Station gibt es meiste nicht sehr viel zu tun außer Arztbriefe zu schreiben, aber da es sehr viele Assistenten gibt, wird man nicht jeden Tag im OP gebraucht. Praktisch durfte ich hier 2x eine arterielle BGA abnehmen.
Notaufnahme:
Man rotiert im Rahmen der Unfallchirurgie auf die Chirurgische Notaufnahme. Das waren die lehrreichsten und spannendsten 4 Wochen in meinem Tertial. Man betreut die Patienten fast komplett alleine und bespricht sich dann mit einem Arzt. Nähen darf man eig immer, wenn es nichts für die Plastische ist selbstständig. Wenn gerade nichts los ist bringen die Ärzte einem immer gerne etwas bei. Auch die Arbeitszeit war hier sehr flexibel: wenn man zu 2. ist macht es Sinn wenn man sich in Früh-/ und Spätdienst aufteilt. Wann man morgens kommt ist ebenfalls nicht besonders strikt. Auch wenn man mal einen Fehltag braucht sagt eig keiner der Assistenten was dagegen wenn man sonst gut mitarbeitet.
Alles in allem fand ich das Tertial in Traunstein sehr schön. Auch wenn man als Chirurgie-Interessierter hier nicht viel selbstständig machen kann im OP sind alle super freundlich, man kann fast immer pünktlich heim gehen und das Zusammenleben im Wohnheim war definitiv das größte Plus an dem Tertial. Man wächst so mit den anderen zusammen und ist fast schon traurig wenn die 4 Monate vorbei sind.
Jedoch würde ich dem Tertial keine glatte 1 geben, da man eben (außer in der Notaufnahmen) meist nicht viel Neues lernt und kaum etwas praktisch selbst machen darf.
Außerdem fehlt eine Ansprechperson für die Chirurgie-PJler. Anästhesie und Innere hatten jeweils einen Ansprechpartner, den es jedoch in der Chirurgie nicht gab um manche Fälle von z.B. verweigerten Nehmens von Fehlzeiten zu besprechen.