Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP
Heimatuni
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Kommentar
Ich habe mich entschieden mein Chirurgie Tertial in Bremen zu absolvieren. Ich konnte total viel rotieren. Generell kann man auch zusätzlich noch 2 Wochen eine Fremdrotation machen (hier zählt alles: Radio / Rechtsmedizin / Psych / Neurochirugie).
Meine ersten vier Wochen habe ich in der Kinderchirurgie verbracht. Es ging um 7:30 Uhr mit der Visite auf Station, danach war eine Röntgenbesprechung. Das Team ist super nett, man muss sich aber immer gut vorstellen und ein bisschen versuchen sich einzubringen. Der Chefarzt hat mich aber am Anfang in der Besprechung vorgestellt. Dann konnte ich mich immer selbst entschieden, ob ich auf Station bleiben möchte, in den OP oder in die Notaufnahme oder Ambulanz gehen möchte. Ich würde empfehlen mit jedem von den Ärzten/Ärztinnen mal mitzugehen, da sie einen dann ein bisschen besser kennenlernen und auf dem Schirm haben, um einem dann in der Zukunft bei verschiedenen interessanten Dingen Bescheid zu geben. Eigentlich sind nämlich alle echt super nett. In der Ambulanz sieht man verschiedenste Krankheitsbilder (viel Kinderurologie und Kindertraumatologie) und einem wird viel erklärt. Auch in der Notaufnahme ist es super. Man bekommt einen Account und kann dann auch selbstständig Kinder aufnehmen und dann einem Arzt/Ärztin vorstellen und das weitere Vorgehen zusammen planen. Sehr nett! In den OP konnte ich jederzeit gehen. Bei kleineren OPs war ich auch mal mit als Assistenz eingetragen. Besonders bei Metallentfernungen darf man viel selber machen. Ich habe dort auf jeden Fall auch Nähen gelernt. Weiterhin gibt es super viele spannende OPs von angeborenen Fehlbildungen, urologische Dinge, Frakturen und andere akute Krankheitsbilder. Ich war sogar bei einer ECMO Anlage dabei. Alle sind wirklich extrem nett, man muss sich aber auch interessiert zeigen und am besten immer an eine Person ranhängen. Ich war dann auch oft bis 16/16:30 da, aber es hat mich auch einfach sehr interessiert und ich war dort die einzige PJlerin (und es waren meine ersten vier Wochen :D).
Danach war ich sechs Wochen in der Allgemeinchirurgie. Der Chefarzt ist der netteste, den ich je getroffen habe. Er ist unglaublich professionell, operiert schnell und extrem gut, man kann viel von ihm lernen. Er fragt gerne mal ein bisschen Anatomie im OP (am besten vorher einmal das OP Gebiet anschauen), wenn man es nicht weiß ist es jedoch gar nicht schlimm. Er erklärt viel. Generell erklären alle viel, auch wenn man gar nicht fragt :D Man wird öfters im OP eingeteilt, kann aber auch immer hingehen, wenn es einen interessiert, oder fragen, ob man assistieren möchte. Der Tag beginnt mit einer schnellen Visite, dann Frühbesprechung und Blutabnehmen. Dann kann man in den OP gehen oder Kaffee trinken. Es gibt auch einen PJs Raum im Untergeschoss, wo man sich generell immer sehr gut verkriechen kann, wenn man seine Ruhe haben möchte. Man hat ein Telefon, über das man immer erreichbar ist. Generell kann man, wenn man möchte, immer Briefe schreiben, muss man aber nicht. Gelegentlich gibt es mal eine Chefarztvisite, hier kann man auch mal Patienten/innen vorstellen. Der Chefarzt hat uns auch empfohlen, dass wir ein ganzes Zimmer selbstständig betreuen, war aber schwierig umsetzbar, besonders an Tagen, wo man viel im OP war.
Man kann immer Drainagen ziehen, Wunden versorgen, manchmal sind Pleurapunktionen und Sonos. Es gibt ein Verbandszimmer mit einer Liege, wo sich die PJs gegenseitig zwischendurch schallen können. Was ich hier noch anmerken muss ist, dass das pflegerische Team auf dieser Station unglaublich nett ist. Generell auch das Verhältnis zwischen ärztlichem und pflegerischem Team. Wir sind öfters mal mit den Ärzten essen gegangen mittags und meistens konnte man gegen 13 Uhr verschwinden, außer selten mal länger bleiben, wenn man bei langen OPs eingetragen war.
Als nächstes bin ich für zwei Wochen in die Neurochirurgie rotiert. Das gilt als Fremdrotation und ich kann es jedem nur empfehlen. Das Team ist generell sehr nett zu mir gewesen. Ich hatte keine festen Aufgaben und konnte mich frei bewegen zwischen OP (viel über das Mikroskop auf den Monitor übertragen, es wurde viel erklärt), assistieren durfte ich auch einmal, Ambulanz (auch sehr spannend), Normalstation und Intensivstation. Es gibt in der NCH tatsächlich nur eine einzige Frau, sie war eine der nettesten Assistenzärztinnen, die ich je getroffen habe. Ich habe mich sehr gut mit ihr verstanden und habe soo viel von ihr gelernt. Sie hat mir extrem viel beigebracht. Endlich verstehe ich cCTs und cMRTs. Auch händisch durfte ich viel bei ihr machen. Leider musste ich nach zwei Wochen weiterrotieren, da man Fremdrotationen nur zwei Wochen lang machen darf.
Meine letzte Station war die Unfallchirurgie. Hier muss man relativ viel Blut abnehmen und Vigos legen (ich war aber auch die einzige PJlerin, normalerweise ist man immer zu zweit oder zu dritt). Im OP war ich nur einmal eingetragen in den sechs Wochen, das war jedoch auch unüblich und lag daran, dass gerade die Station im Klinikum Bremen Ost geschlossen wurde und viele Assitenzärzte/innen nach Mitte gekommen sind. Trotzdem konnte man immer in den OP schauen, es wurde sehr viel erklärt und man konnte auch fragen, ob man assistieren darf. Briefe schreiben war auch immer willkommen, man wurde aber meistens früh nachhause geschickt oder konnte einfach unauffällig gehen. In der Notaufnahme war es immer spannend (unbedingt Spät- und wenn man Lust hat mal Wochenenddienste machen). Man kann dort viel nähen, auch komplett selbstständig ohne Begleitung, wenn man das möchte. Das Team ist extrem nett, man wird sofort gut aufgenommen. Auch die Oberärzte erklären total viel im OP, wenn man sich einmal vorstellt.
Bremen ist eine schöne Stadt, die total unterschätzt wird. Die Leute sind sehr nett und es waren auch viele PJs da, die anfangs niemanden in der Stadt kannten. Es gibt viele tolle Bars und Cafès. Ich war im Winter da, was auch schön war. Im Sommer soll es aber auch super sein, da es viele Seen in der Umgebung gibt. Erst kürzlich kam eine Studie raus, in der Bremen als 2. netteste Stadt Deutschlands erklärt wurde :D !
Also hin da und viel Spaß :)