Wer kein Interesse an Chirurgie hat und ein entspanntes Tertial ohne viel Zeit im OP ableisten möchte, sollte Heide meiden. Im WKK werden die 16 Wochen in 8 Wochen Allgemein-/Viszeral-/Thorax- und Gefäßchirurgie und 8 Wochen Unfallchirurgie und Orthopädie aufgeteilt. Weiterhin darf man 2 Wochen (in Absprache auch 3) in fremde Bereiche rotieren.
In der Unfallchirurgie erwartet euch ein sehr nettes Team, in dem alle (von Assistenten bis zu den Chefs) viel Spaß an Lehre haben und die PJler schnell ins Team integrieren. Man verbringt viel Zeit im OP, ein Saal pro Tag wird endoprothetisch (Hüfte, Knie, Schulter) belegt, wo die PJler meist als 2. Assistenz benötigt werden, aber nach kurzer Einarbeitung auch durchaus spannendere Aufgaben erfüllen dürfen. Der andere Saal ist meistens unfallchirurgisch, auch hier dürfen PJler immer mit an den Tisch und sind auch häufig als 1. Assistenz eingeplant. An zwei Tagen in der Woche werden im AOZ kleinere Eingriffe (ASK, Materialentfernungen, etc.) durchgeführt.
Ansonsten kann man sehr viel Zeit (auch nach dem offiziellen Dienstende) in der chirurgischen Ambulanz verbringen und dort weitestgehend selbstständig Patienten betreuen, Gelenke und Frakturen reponieren, Schockräume mitmachen. Dort lernt man eindeutig am meisten und ist als PJler auch gerne gesehen. Bei Problemen oder Wünschen kümmert sich der Chefarzt oder der PJ-Beauftragte der Abteilung sehr zügig. Bspw. wurde es in unserem Tertial zur Routine, dass die PJler morgens die Blutentnahmen gemacht haben, obwohl es eine MFA dafür gibt. Nach einem kurzen Hinweis an den Chef war dieses "Problem" recht schnell gelöst. Durch Spätdienste lassen sich auch Fehltage ausgleichen, da sind alle Beteiligten sehr flexibel. Insgesamt verbringt man eine tolle Zeit in der Abteilung!
In der Viszeralchirurgie wundert man sich erstmal über die Anzahl an Assistenten (4) und merkt schnell, dass man als PJler deswegen sehr viel im OP steht. Dadurch sieht man natürlich auch extrem viel und darf im OP viel machen, allerdings bekommt man von der Station, den Sprechstunden, dem PJ-Unterricht und dem Mittagessen nicht so wirklich viel mit. Die Kommunikation in der Abteilung ist generell etwas speziell, auch wenn einzelne Personen sich extrem gut um die PJler kümmern. Die PJ-Beauftragte hatte leider recht häufig Dienst, daher fand die "Kommunikation" mit ihr überwiegend über eine Excel-Tabelle statt. Dementsprechend wundert es einen auch nicht, dass die Unfallchirurgie keinerlei Nachwuchssorgen hat im Gegensatz zur Allgemeinchirurgie.
Allgemein gibt es für die Wochenenden einen PJ-Dienst (Samstag+Sonntag jeweils von 9-20 Uhr, aller Blutentnahmen, alle Braunülen und Assistenz im OP) und als Ausgleich dann ursprünglich 5 Tage, dies wurde allerdings von Seiten der Allgemeinchirurgie ohne Absprache auf 4 Tage reduziert. Spätdienste werden in dieser Abteilung auch nicht unterstützt, da die Ambulanz nur von den Unfallchirurgen besetzt wird.
Die allgemeine Organisation in Heide klappt sehr gut und als PJler wird man sehr geschätzt und dazu angehalten sich dort zu bewerben (außer in der Allgemeinchirurgie). Unterkünfte werden in WG-Form gestellt, man kann den Reha-Sport der Klinik kostenfrei nutzen, man hat jeden Tag (auch am Wochenende) 10€ zur freien Verfügung, man darf eine Woche NEF mitfahren, man hat jeden Tag Unterricht.
Bewerbung
über das PJ-Portal (wahlweise Hamburg, Lübeck oder Kiel), je nach Uni dann mit unterschiedlichen Anforderungen an Betriebsarzt und Studientagen....