Wenn man sein Chirurgie Tertial am AK Harburg absolviert, rotiert man durch alle Abteilungen, auf denen man jeweils 2 oder 3 Wochen eingesetzt wird. Falls man auf einer Station länger und dafür auf einer anderen kürzer bleiben will, ist das aber auch gar kein Problem.
Ich habe einfach mal alle meine Stationen mit Vor- und Nachteilen aufgelistet.
Allgemeinchirurgie:
+ sehr nettes Team (freundlichster Chefarzt den ich je erlebt habe)
+ 2 mal wöchentlich Frühstück auf Station
+ man lernt viel, kann jederzeit Fragen stellen und viel selber machen
+ / - Möglichkeit viel Zeit im OP zu verbringen (ich fands super aber man muss Haken halten mögen)
- recht viele Blutentnahmen und Zugänge
- auf Station manchmal etwas langweilig
- wenig Platz im Arztzimmer, sodass man selten einen eigenen PC hatte
- teilweise erst gegen 16:00 Feierabend
Unfallchirurgie:
+ sehr nettes Team
+ oft früh Feierabend
+ / - Möglichkeit viel Zeit im OP zu verbringen (ich fands super aber man muss Haken halten mögen)
Gefäßchirurgie:
+ nettestes Team von allen (besonders der leitende Oberarzt)
+ ich hatte im Arztzimmer fast immer einen eigenen Platz am PC
+ übersichtliche Station mit netter Pflege die sehr gut organisiert ist
+ man lernt viel, kann jederzeit Fragen stellen und viel selber machen
+ / - Möglichkeit viel Zeit im OP zu verbringen (ich fands super aber man muss Haken halten mögen)
- recht viele Zugänge und Blutentnahmen
Thoraxchirurgie:
+ Möglichkeit Thoraxdrainagen selber zu legen oder Punktionen durchzuführen
- bin mit dem Team gar nicht klar gekommen, wurde oft arrogant behandelt
- viele Botengänge und Aufgaben, auf die die anderen Ärzte offensichtlich keine Lust haben
Insgesamt kann ich wenig dazu sagen, bin nach 3 Tagen zurück zu den Gefäßchirurgen weil ich mich im Team so unwohl gefühlt habe.
ZNA:
+ nette, bekannte Leute, man arbeitet mit den Unfallchirurgen zusammen
+ wenn man eher internistisch interessiert ist, kann man auch mit den anderen Ärzten mit gehen
+ Ãœbernahme eigener Patienten mit kompletter Anamnese, Untersuchung, Therapieplanung
+ Möglichkeit gipsen, nähen und Verbände anlegen zu lernen
+ die Schockräume sind sehr groß, sodass man immer mit rein kann
+ Arbeitszeit kann man sich relativ frei einteilen, morgens ist prinzipiell am meisten los aber man könnte auch Spät- oder Nachtdienste machen
- manchmal langweilig wenn nichts zu tun ist
Plastische Chirurgie:
+ sehr nettes Team
+ viel Vorher / Nachher Vergleiche, die echt interessant sind
+ / - Möglichkeit viel Zeit im OP zu verbringen (man muss es mögen aber durch das sehr breite Spektrum an Eingriffen lohnt es sich auf jeden Fall)
Krankenhaus insgesamt:
+ top Organisation und super netter Empfang, unsere Dienstausweise, Schlüssel und PC Zugänge wurden uns am ersten Tag direkt übergeben
+ man bekommt einen eigenen Spind in einer der Umkleidekabine im Keller
+ Kleidung wird gestellt, die am Automaten im Keller gezogen und abgegeben wird
+ es gibt gratis Mittagessen im Wert von 6,50€ was wirklich unglaublich lecker und abwechslungsreich war
+ es gibt eine Bushaltestelle vor der Tür und eine Fahrrad Garage (ich empfehle mit dem Fahrrad zu kommen wenn ihr in der Nähe wohnt, es war super entspannt)
+ insgesamt eine super nette Atmosphäre zwischen nahezu allen Mitarbeitern
- der PJ Unterricht, der eigentlich 4 bis 5 mal die Woche stattfindet war sehr schlecht organisiert, sodass manches oft ausfiel ohne, dass man davon wusste oder man keine Ahnung hatte wo man hin muss
- es wird keine Aufwandsentschädigung gezahlt