Zu Beginn wird man in einem Rotationsplan eingeteilt, sodass alle 6 PJ-Studierenden ungefähr gleich oft auf die Station, in den OP, auf die Intensivstation und in die Ambulanz kommen. Jedem Studierenden wird ein/e Mentor*in zugeteilt, welche/r dann im Ramen des Aufenthalts für einen zuständig ist.
Besonders die AssistenzärztInnen waren bemüht, für etwaige Fragen da zu sein und Teaching zu betreiben. Das ist natürlich abhängig vom Arbeitsstress mal mehr und mal weniger gut gegangen. Von den FachärztInnen bis zum Chef bin ich mir keine einziges Mal respektlos behandelt vorgekommen und der Umgang war immer sehr freundlich. Zwar bemerkt man auch als Student hin und wieder Anspannungen, die zwischen den MitarbeiterInnen herrschen, doch kam es eigentlich nie zu unangenehmen Situationen.
Die Rotation auf die Station war für mich die anstrengendste, da man an manchen Tagen doch einige Aufnahmen zu erledigen hat. Wenn man dann noch zusätzlich einige administrative Tätigkeiten aufgetragen bekommt, wie zum Beispiel irgendjemanden in irgendeinem Krankenhaus anzurufen und sich nicht einmal sicher ist, warum man das genau macht, kann das den Stresspegel schnell steigen lassen. Allerdings bemerkte ich auch hier, dass ich schnell besser wurde in diesen Aufgaben und mich schon bald nicht mehr so leicht stressen ließ. Die Pflege war auch top und hat mir viel Arbeit abgenommen, im Gegenzug hilft man dann auch gern mal aus, wenn die Pflege bei etwas Hilfe braucht. Oft war man allein für die Station zuständig, weil das restliche ärztliche Personal entweder im OP oder in der Ambulanz beschäftigt war. In akuten Situation war aber immer jemand erreichbar.
Im OP ist man oft als 1. Assistenz eingeteilt, steht also direkt am Tisch und arbeitet auch selbst an den PatientInnen. Je nach OperateurIn – und Eigeninitiative – wird man unterschiedlich stark eingebunden. So macht man manchmal nicht viele mehr als Spülen und Pedal bedienen, und manchmal darf man schneiden, nähen und sogar bohren. Selten aber doch kommt man auch ins Gamma Knife. Hier hilft man in erster Linie in der Ambulanz aus und versucht sich an dem einen oder anderen Brief.
In der Ambulanz habe ich oft eine eigene Kammer bekommen und selbständig Patienten abgearbeitet, wobei immer wieder ein/e Arzt/Ärztin kam, und mir über die Schulter blickte.
Die Intensivstation hatte während meiner Rotation 8 Betten und war sehr ruhig. Hier habe ich meine Zeit genutzt, um Patienten zu schallen, und versucht mich aktiv in den zugegebenermaßen lange dauernden Visiten einzubauen. Die ICU wird sowohl von NeurochirugInnen als auch AnästhesistInnen betreut und man kann hier von beiden Disziplinen was lernen.
Man muss mindestens an 2 oder 3 Sonntagen einen 24 Stundendienst machen. Die waren vom Stresslevel her recht unterschiedlich. Einen Tag davor und einen danach bekam man frei.
Fortbildungen hat es während meinem Turnus leider nicht so viele gegeben, aber das soll sich meines Wissens bald wieder ändern, sobald auch wieder neue AssistenzärztInnen hier beginnen.
Insgesamt war ich sehr zufrieden mit meinem Tertial hier. Ich konnte viele neurochirurgische Erkrankungen sehen und bin mir auch wie ein Mitglied des Teams vorgekommen. Pflege und ärztliches Team sind hier top!
Bewerbung
18 Monate im Vorhinein - allerdings dann über Warteliste