Ich war insgesamt super zufrieden mit meinem PJ Tertial in der Inneren. Eutin ist ein kleines Krankenhaus und das Team ist familiär und nahezu alle Angestellten sind freundlich. Man bekommt täglich Mittagessen, hat 1 Tag in der Woche frei (meistens freitags) und bekommt eine Aufwandentschädigung von 450 Euro. Bei Bedarf wird einem eine kostenlose Unterkunft im angrenzenden Wohnheim zur Verfügung gestellt. Also ingesamt ganz gute Konditionen.
Der Chefarzt der Gastroenterologie ist sehr um die Lehre der PJler bemüht, was man im PJ Unterricht spürt. Ingesamt ist immer dienstags und donnerstags internistischer PJ Unterricht und mittwochs chirurgischer. Beginn ist 14 Uhr und dauert ungefähr 1 Stunde. Danach kann man eigentlich immer Feierabend machen. Der Chefarzt hat zusätzlich sogar wöchentlich eine Prüfungssimulation für M3 eingeführt, allerdings erst nachdem mein Tertial leider schon vorbei war. Deswegen kann ich dazu nicht allzu viel sagen, habe aber gehört, dass das sehr hilfreich und lehhreich sein soll. Auch so kann man bei den Assistenzärzten immer fragen, wenn man mal früher gehen muss, weil man irgendeinen Termin hat, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Die sind da alle sehr entspannt und nachsichtig.
Für Blutentnahmen und Braunülen legen, gibt es extra 2 Blutentnahmeschwestern, die halbtags angestellt sind und eigentlich alle BEs und Braunülen erledigen. Sodass man diese Tätigkeit nicht ausführen muss/darf. Man muss nur ran, wenn beide BE Schwester gerade im Urlaub oder krank sind, oder wenn nach Feierabend noch BEs hinzukommen. Ich habe im ganzen Tertial etwa 5 BEs oder Braunülen gemacht. Wenn man es üben will, freuen sich die Blutentnahme Schwestern immer sehr über Hilfe.
Ansonsten besteht der Alltag auf Station aus Briefen schreiben, Visite mitlaufen, arterielle BGAs stechen, PCR-Abstriche machen, Telefonaten, Röntgenbesprechung, Mittagessen, Unterricht und weiteres. Man kann auch wenn man möchte eine Pleurapunktion, Aszitespunktion und ggf auf Intensivstation auch arterielle Punktion, ZVK- oder Katheteranlage unter Supervision durchführen. Ich habe eine Pleurapunktion und eine arterielle Punktion gemacht. In der ZNA und Funktionsdiagnostik sieht der Alltag natürlich etwas anders aus.
Allgemein kann man immer die Assistenz- und auch Oberärzte alles mögliche fragen, was diese dann gerne erklären. Dass die Oberärzte und auch Chefärzte freundlich und erklärbereit einem gegenüber sind und einem das Gefühl geben, Teil des ärztlichen Teams zu sein, ist für mich ein großer Pluspunkt. Was auch noch ganz nett ist, ist, dass je nach Tertialüberlappung 4-8 Innere PJler plus chirurgische und evtl. gynäkologische PJler im Haus sind und man sich immer austauschen kann und auch Spaß zusammen haben kann.
Mir hat das Tertial alles in allem sehr sehr gut gefallen und ich hatte ne gute Zeit dort.
CONTRA
Mittagessen ist meistens eher mittelmäßig, dennoch gut essbar.