Ich bin begeistert von meinem Tertial in Thessaloniki!
An meiner Ankunft wurde ich von dem Studierendenbeauftragten empfangen. Da die Studenten in Griechenland im letzten Studienjahr praktisch jeden Tag auf Station verbringen, habe ich mich einfach ihnen angeschlossen. Morgens begann der Tag auf Station um 8:30 Uhr mit den Blutentnahmen, die man sich gerecht aufteilte (bei 2 Studenten pro Patientenzimmer sind das sehr wenige). Anschließend fand um 9:00 die Visite statt mit allen Oberärzten und dem Chefarzt. Nach der Visite konnte man sich frei entscheiden, ob man auf Station bleiben, in den OP, den Notfall oder in die Ambulanz wollte. Mittags fand jeden Tag Studentenunterricht statt, anschließend konnte man wenn man wollte nach Hause.
Auf Normalstation betreute man die Patienten und führte meist Verbandswechsel o.Ä. durch. In der Ambulanz wurden eben Patienten untersucht, Abzesse punktiert, Verbandswechsel durchgeführt und Patienten aufgenommen. Dort durfte man immer viel mitmachen. Der OP befand sich in neuen modernen Räumlichkeiten, bei großem Interesse durfte man auch assistieren. Die Notaufnahme ist in Thessaloniki etwas anders geregelt: Alle 24h haben je andere Krankenhäuser der Stadt "Notaufnahmedienst". Das Ippokrateio hatte diesen Dienst alle 4 Tage, sodass eben jeden 4. Tag der Woche alle Notfälle der gesamten Stadt und Umgebung dort hin kamen. Das bedeutet viel los, aber auch viel zum Lernen und man sieht wirklich alles.
Insgesamt ist das Gesundheitssystem in Griechenland und die Mentalität eine andere. Ich war bereits vertraut damit und hatte ebenfalls keine Sprachbarriere, sodass mir das Tertial sehr viel gebracht hat, sowohl medizinisch als auch persönliche Erfahrungen. Wenn man mit Englisch gut ist kommt man ebenfalls gut durch und wird überall mitgenommen. Die Beziehung zwischen Ärzten und Pflege ist ausserdem sehr entspannt, sodass man auch nie blöd angemacht wird und keine unnötigen Aufgaben aufgedrückt bekommt.
Freizeittechnisch ist Griechenland fantastisch! Besonders Thessaloniki mit seinem Großstadtfeeling hat hier extrem viel zu bieten - von Essen, über Clubs bis zu Promenade-Spaziergänge und Strände. Tagesausflüge in die Umgebungsorte sind auch unbedingt zu empfehlen.
Für ein Tertial, wo man in die Chirurgie reinschnuppern will, einen heißen Sommer genießen will und nochmal ein anderes Land sehen will, lohnt sich das allemal!
Bewerbung
Per Mail an das Sekretariat der jeweiligen Klinik (ich war an der 5. Chirurgischen Klinik). Beworben etwa 9 Monate vor Tertialbeginn.