Die Zeit in der Neurologie war spannend, das ärztliche Team (inkl. Chef und OÄ) sehr nett und bemüht.
Der Stationsalltag war häufig etwas zäh, die Visiten dauerten sehr lange und die Flut an Briefen war teilweise wirklich hoch. Die AÄ waren noch sehr neu und jung und selber mit ihren Aufgaben noch sehr beschäftigt, dadurch konnten Sie die PJler schlechter miteinbeziehen. Es gab viele Situationen in denen ich mich einfach nur gelangweilt habe. Beim Briefe schreiben unterstützen war häufig schwierig, da kein Platz am PC im Arztzimmer war, so wurde man entweder immer wieder "verscheucht" oder musste in einem anderen Raum schreiben- was für mich im 1. Tertial noch recht schwierig war, da ich weder das Programm kannte noch geübt im Briefe schreiben war und so immer hin und herlaufen musste um Dinge zu erfragen.
Es gab eigentlich eine Einteilung der PJler und Famulanten (zwei auf Station, einer auf der Stroke, einer in der INA, einer in den Funktionen). Da aber leider immer wieder AÄ krank waren und die Bereiche dann von ÖA übernommen wurden, bei denen man nicht so richtig mitlaufen konnte, war diese Einteilung eher hinfällig und man hat sich irgendeinen anderen Kittelzipfel gesucht um mitzulaufen. Innerhalb des Teams war die Dienstbelastung (auch durch die vielen Krankheitsfälle) sehr hoch, dieses war auch an der Motivation zu spüren.
Wirklich toll war, dass man fast jede Lumbalpunktion durchführen durfte und wirklich gut angeleitet wurde. Auch selber elektive Patienten aufnehmen und untersuchen war möglich, leider war es nur selten möglich den Patienten mit einem AÄ nochmal durchzusprechen, da meistens die Zeit dafür knapp war. Ob man alles richtig gemacht hat konnte man dann nur im geänderten Aufnahmebogen sehen. Blutentnahmen und Zugänge legen musste man nur sehr selten machen, dafür gab es einen Dienst. Gelegentlich habe ich dabei aber unterstützt.
Die Arbeit in der INA hat sehr viel Spaß gemacht und man konnte wirklich viel lernen.
Mittagessen konnte man immer, jedoch musste man manchmal auch einfach aus der Visite gehen, weil diese wieder bis 15 Uhr dauerte, das hat aber niemanden gestört.
Es gibt im Haus selber für alle Pjler 3x die Woche PJ-Unterricht von allen Fachrichtungen. Diese sind wirklich gut und abwechslungsreich. Der Unterricht der Neurologen ist leider häufig ausgefallen, weil wieder viele Ärzte krank waren.
Insgesamt war das Tertial dort gut. Ich glaube wenn es nicht mein 1. Tertial gewesen wäre, hätte ich auch mehr selber machen und mich mehr einbringen können. So war ich einfach noch etwas unsicher. Auch habe ich während der Zeit gemerkt, dass ich mich nicht in der Neurologie sehe, was vielleicht auch die letzten Wochen meines Tertial etwas anders wahrnehmen lässt.