PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Krankenhaus Salem (11/2022 bis 3/2023)
Station(en)
Bariatrisch, Plastisch, Viszeral, Orthopädisch
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Am Salem ist man als PJler fest eingeplant ins Team, ohne würde die Klinik glaube ich nicht laufen.
Man macht fast die komplette Stationsarbeit (Blutentnahmen, Braunülen, Briefe schreiben, Befunde anfordern, Untersuchungen anmelden, VAC-Wechsel) immer in Rücksprache mit dem Stationsarzt. Ein bisschen wie HIPSTA nur ohne Lehre a la learning by doing. Richtig eingearbeitet wird man nicht, wird alles von PJ-Kohorte zu PJ-Kohorte überliefert.
Jeden Tag gibt es 4-14 OPs in denen jeweils ein PJler assistieren muss, pro Tertial kommen immer ca sechs PJler, ergo: wenn zwei Tertiale gleichzeitig laufen ist relativ gut machbar, wenn nur sechs Pjler da sind ist es krank anstrengend. Alles in allem ist immer viel zu tun und es wird auch erwartet, dass man die Arbeit macht. Die Assistenten sind teils cool, dankbar und versuchen einem ein bisschen was beizubringen, dafür dass man Ihnen die ganz Sch**Arbeit abnimmt, zum Teil aber auch einfach nur froh, dass jemand anderes alles macht, halten sich im Hintergrund und sagen nichtmal danke oder sind stattdessen eher angepisst, wenn man mal nichts geschafft hat, weil man den ganzen Tag im OP stand. Im OP kommts über Haken halten und zunähen nicht hinaus.
Patientenkontakt hat man wenig, weil einfach echt viel zu tun ist. Es gibt keine direkte Ambulanz, wenn aber doch mal jemand kommt, machen die Pjler auch die erste Anamnese/Untersuchung, danach dann Patientenvorstellung an den Dienstarzt.
Was dafür ganz gut funktioniert ist, dass man sich ein bisschen abwechselt wenn viele da sind. 14 Leute in einem kleinen PJ-Zimmer mit fünf PCs funktioniert sowieso nicht, also früher gehen/später kommen/sich abwechseln wenn man zu zweit auf Station ist ging eigentlich immer ganz gut. Es muss quasi alles erledigt werden und jemand für die OPs da sein, dann meckert auch keiner. Reguläre Arbeitszeit ist glaube von 7 bis viertel vor 4, manchmal musste man aber auch länger bleiben.
PJ-Unterricht war jede Woche 2-3x (Radio, Anästhesie, Gyn, Uro, Chirurgie, Innere im Wechsel), teils ausgefallen, aber wenn stattgefunden auch gut gemacht.
Alles in allem kein besonders lehrreiches, dafür aber arbeitsreiches Tertial. Zufriedenheit hängt vor allem vom Glück/Pech der Zuteilung ab. Es kommt drauf an, auf welcher Station/bei welchem Assistenten man landet, ob man hier ne ok*ish Zeit hat und auch gewertschätzt wird oder es eher ätzend ist. Ich denke mit ein bisschen mehr Wertschätzung/Einarbeitung und Lehre könnte es auch ganz cool sein.