Vielleicht einmal vorab meine Grundsätzlichen Ärgernisse am Haus:
Es wurde im vergangenen Jahr ein brandneues Parkhaus nebenan aus dem Boden gestampft. Einem PJler bei Interesse an einem Mitarbeiterparkplatz 50 Öcken pro Monat abzunehmen finde ich frech. Die Quote mit der Seminar auch tatsächlich stattfanden lag bei ca. 75%. Das ist zwar kein Weltuntergang, aber auch nicht besonders gut.
Die Lehrvisite (spezifisch für's Tertial Innere), welche ja während der Pandemie in den Hörsaal und weg vom Patientenbett verlegt wurde, hätte man durchaus auch wieder zurück ans Patientenbett bringen können.
Grundsätzlich positiv:
Mit Tag 1 hatte ich einen funktionierenden IT-Zugang. Man bekommt einen Spind gestellt. Das Essen in der Cafeteria ist meistens wirklich gut und dafür im Vergleich zu anderen Kliniken für Mitarbeiter sehr günstig.
Zum eigentlichen Tertial:
Innerhalb der 16 Wochen während eines Tertials konnten wir hier in insgesamt drei Tätigkeitsbereiche rotieren in einem 4- und zwei 6-Wochen-Blöcken. Wir hatten dabei 5 Auswahlmöglichkeiten:
- Med. Klinik I: Nephrologie, Gastroenterologie und Pulmologie
- Med. Klinik II: Kardiologie
- Med. Klinik III: Hämatoonkologie
- Geriatrie
- Rheumatologie (Nicht im Haus, sondern extern im Rheumazentrum in Wanne-Eickel)
Nephro-/Gastro-/Pulmologie:
Eine Faktor war durch das gesamte Tertial Innere im Marienhospital immer gleichwohl gegeben: Die Freundlichkeit der Leute. Damit meine ich explizit sowohl Pflege als auch Ärzte.
Auf Station 4 gibt es viel zu sehen. Wir sind innerhalb unseres Blockes nochmals zwischen den einzelnen Fachbereichen rotiert. An jeder Stelle wird freundlich auf Fragen eingegangen und man trainiert von Anfang an das eigenständige Arbeiten.
Leider kam ich häufig vor lauter Aufnahmen, Viggos und Blutentnahmen zu nichts anderem, sodass die Abwechslung im Tagesverlauf sich in Grenzen hielt.
Rheumatologie:
Dieser Abschnitt des Tertials war einfach nur fantastisch. Zu jedem Zeitpunkt gab es eine 1:1 Betreuung und man fühlt sich voll ins Team integriert. Rheumatologie als eigentlich eher trockenes Thema wurde mir hier richtig schmackhaft gemacht. Weiteres Plus: Die Parksituation ist hier deutlich entspannter.
Ich kann eine Rotation in das Rheumazentrum sehr empfehlen.
Geriatrie:
Wie schon in anderen Bewertungen beschrieben sehr angenehm. Wir konnten Aufnahmen machen, einzelne Patienten betreuen, Sonos üben und Arztbriefe schreiben und all das mit einer 1:1 Betreuung. Man hat sich hier sehr viel Zeit für seine PJler genommen und auch Lehre gemacht. Die Blutentnahmen morgens hielten sich dank tatkräftiger Unterstützung durch die Stationssekretärin sehr in Grenzen und man war bis 8.45 Uhr eigentlich fertig (Dienstbeginn so um 8) und konnte mit auf die Visite. Nicht mit auf die Visite zu können war hier eher die seltene Ausnahme.
Dank vieler Langlieger (fast alle Patienten bleiben 2-3 Wochen) hält sich ebenso die Zahl der Aufnahmen sehr in Grenzen, sodass wir zwar pro Tag generell immer eine Aufnahme gemacht haben, aber die Station durchaus auch ohne PJler nicht implodiert wäre.
Meine Rotation in die Geriatrie war definitiv ein Highlight in meinem PJ.