PJ-Tertial Innere in Klinikum Chemnitz (12/2022 bis 4/2023)

Station(en)
Nephro, Häma/Onko, ZNA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Organisation des Tertials war transparent und einfach, zumal es mit Frau Lange eine extra Angestellte für PJler und Famulanten gibt, welche sich frühzeitig nach meinen Wünschen erkundigt hat. Die Rotationen konnte ich mir komplett frei wählen (inklusive Zeitraum), außerdem war auch eine fachfremde Hospitation (Anästhesie) problemlos und kurzfristig möglich.
Die Rahmenbedingungen sind soweit auch ganz ordentlich. Es wird ein kostenloses Wohnheim gestellt (Einzelapartments direkt am Klinikum soweit ich weiß), wer dieses nicht in Anspruch nimmt, kann sich ein Teil seines Fahrtgeldes erstatten lassen. In meinem Tertial wurden 450€ monatlich gezahlt und mir standen insgesamt 10 Studientage zur Verfügung, die ich frei über den gesamten Zeitraum verteilen konnte.

Nephro: Wahrscheinlich ein Paradebeispiel für Innere. Morgens wird Blut abgenommen, die Ärzte haben allerdings mitgeholfen, sodass nicht alles an mir hängen blieb. Teilnahme an der Visite war regelmäßig möglich, je nach Arzt mit variierender Länge. Bei Chef/Oberarztvisiten (insgesamt 2x wöchentlich - bis zu 3h) wurde meine Anwesenheit erwartet, ebenso wie die Vorstellung "meiner" Patienten. Lehre fand sporadisch statt, wenn es sich angeboten hat statt (Urinmikroskopie, Nierenbiopsie, etc). Briefe schreiben/diktieren wurde gern gesehen, ansonsten bestand die Hauptaufgabe im Aufnehmen und Untersuchen von Patienten. Der Rest ist Kür und muss proaktiv eingefordert werden, ist dann aber relativ problemlos nötig. Entsprechend hab ich mir den Großteil meiner Leerzeiten das Sonogerät auf Station geschnappt und meine Sono-Abdomen-Skills am Patienten aufpoliert.

Häma/Onko: Blut wird hier von der Stationssekretärin abgenommen. Statt Flexülen gibt es Intimas, aber auch die werden von der Stationssekretärin gelegt. Der Tag beginnt mit Patientenbesprechungen. Darauf folgt die Visite (min. 1x wöchentlich Chefvisite). Im Verlauf gibt es eine ganze Menge Patienten zu untersuchen und aufzunehmen, die regelmäßig für ihre Chemos kommen. Allerdings kommen einem auch hier die Arzthelferin und die anderen Ärzte zu Hilfe, sodass man nicht auf sich allein gestellt ist. Da die Behandlungen hier zum Teil recht komplex sind, konnte ich mich nur mäßig einfinden. Allerdings bot sich immer wieder die Möglichkeit den typischen hämatologischen Eingriffen (Knochenmarkpunktion, Liquorpunktion, ZVK) beizuwohnen und diese vereinzelt - je nach Besetzung und Einsatz - auch selbst vorzunehmen.

Anästhesie-Hospitation: Die Ärzte waren alle ziemlich nett und man konnte guten Gewissens durch Säle und Einleitungen "springen", je nachdem wo man dabei sein wollte. Ich durfte intubieren und Arterien legen.

ZNA: In der ZNA steht einem relativ frei an wen man sich gerade ranhängt (seien es die Internisten, die Neurologen, die anästhesiologischen Oberärzte oder die Chirurgen, ab und an kommen HNOler, Augenärzte und MKGler mit dazu) - Gyn und Päd sind ausgegliedert. Es reicht wenn man hier ab 8 Uhr auf der Matte steht, davor sind meist wenig Patienten da. Je nach Engagement kann man Patienten nach RS selbstständig betreuen. Ich habe mehrmals Aszites- und Pleuraergüsse punktieren dürfen (hier auf jeden Fall alles mit Sono). Ansonsten kann man sich immer die Schockräume mit anschauen und zum Teil auch dabei mithelfen. Ich hab in meiner ZNA-Rotation zusätzlich noch einige Tage auf dem angegliederten NEF hospitiert. Für diese Tage ist man freigestellt, die Organisation ist problemlos und schnell über die Chefarztsekretärin der Anästhesie möglich. NEF mitfahren geht natürlich auch von Station aus (wahrscheinlich auch anderen Fachgebieten) und war tatsächlich ein großes Plus für mich, da dies in meinen vorherigen Tertialen immer "versicherungstechnich" nicht möglich war.

Insgesamt kann ich Chemnitz für ein PJ-Tertial allen empfehlen, die grundsätzlich auch mit der Stadt klar kommen - ist halt weder Dresden noch Leipzig, hat dafür seine ganz eigenen Vorteile, wenn man sich darauf einlässt. Beispielsweise wird Studenten fast immer freundlich begegnet und trotz der nur temporären Einsätze wird man besser ins Team integriert als in den meisten Unikliniken, wo der Durchlauf so groß ist, dass sich niemand mehr die Mühe macht sich den Namen des PJs zu merken.
Mittagessen war immer regelmäßig möglich, man bekommt 12€ Verzehrgutscheine pro Tag (!), das Essen ist allerdings im besten Fall mäßig, meistens nicht mal das. Überstunden werden nur auf eigenen Wunsch gemacht, man kommt immer pünktlich raus, wenn man Wert darauf legt. Mindestens einmal pro Woche findet PJ-Unterricht statt, für diesen ist man freigestellt und kann danach nach Hause.
Bewerbung
über PJ-Portal, bis zur Anmeldefrist waren noch viele Plätze frei
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
EKG
Tätigkeiten
Punktionen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4