Ein tolles und lehrreiches Tertial in einem herzlichen Team. Ich bin selbst über die Bewertungen im PJ-Ranking auf die Päd in Rosenheim aufmerksam geworden und kann die Berichte durch meine Erfahrungen nur bestätigen.
Man hat die Möglichkeit, durch die verschiedenen Abteilungen zu rotieren, eine Assistenzärztin erstellt für jeden Monat einen Plan für Famulaten und PJler. So war ich auf der Kleinkinder-, der Großkinderstation, der Tagesklinik/Notaufnahme, Säuglingsstation und der Intensiv/Neo. Für zwei Wochen war ich in der Kindernephrologie eingeteilt, was total super und lehrreich war mit sehr gutem Teaching durch die Ärztinnen dort.
Rosenheim hat die ideale Größe fürs PJ - es werden die wesentlichen Teilbereiche der Pädiatrie abgedeckt und gleichzeitig ist die Klinik nicht so überlaufen wie manche (Uni-)Klinik in München. Die Abteilung ist sehr familiär und hat ein sehr nettes Team an Ärzten und Pflegekräften, die einen als PJ-ler herzlich aufnehmen und einem gerne auch mal etwas erklären. Kinderärzte sind einfach auch von ihrer Art sehr herzlich und menschlich, was die Arbeit dort sehr angenehm macht.
Der Tag beginnt um 8 Uhr auf Station, man verschafft sich einen Überblick und nimmt ggf. Blut ab. Dann findet die Morgenbesprechung statt und der Vormittag geht meistens komplett für die Visite drauf, die je nach Station auch mal 3 Stunden dauern kann. Sehr cool fand ich, dass alle Ärzte mittags gemeinsam essen gehen. Nachmittags wurden dann meistens Briefe geschrieben. In der Pädiatrie ist es leider etwas schwieriger, selbstständig arbeiten zu können. Ich konnte von Anfang an die Kinder körperlich untersuchen, mit der Zeit durfte ich auch mal Blutabnahmen beim Kleinkind oder Säugling machen. Auch wenn man nicht allzu viel selber machen konnte, man durfte jederzeit Fragen stellen.
Am meisten selbstständig konnte man in der Tagesklinik arbeiten und schon mal vorab die Kinder untersuchen und dann mit dem zuständigen Arzt besprechen. Aber auch auf der Station haben einige Ärzte es angeboten, dass man eigene Patienten zum Betreuen bekommt, was die Lernkurve deutlich steigen lässt. Es bestand auch die Möglichkeit, Spät- und Wochenenddienste mitzumachen.
Auf der Säuglingsstation konnte man sich auch mal an der Sonographie probieren und Hüft- und Schädelsonos machen. Auf Intensiv habe ich die meiste Zeit zugeschaut, aber es war auch spannend, z.B. bei der Anlage von zentralen Zugängen zuzuschauen. Man konnte die Ärzte immer mit in den Kreißsaal begleiten und bei der Erstversorgung von Neugeborenen und Frühchen zusehen.
Der PJ-Unterricht wird zentral vom PJ-Koordinator der Klinik organisiert (der unglaublich engagiert ist und auch selbst einige coole Kurse angeboten hat wie einen Punktionskurs am Schweinemodell oder einen Sonokurs). Der Unterricht fand in unregelmäßigen Abständen statt, je nach dem wie die Ärzte gerade Zeit hatten. In der Päd gab es einmal wöchentlich eine Fortbildung nach der Morgenbesprechung, die anfangs leider immer ausgefallen ist, aber in der zweiten Hälfte des Tertials wieder stattgefunden hat. Es wäre schön gewesen, wenn da noch etwas mehr Unterricht/Teaching angeboten würde. Spannend fande ich auch die Kreißsaal Einweisung für die neuen Assistenten, da konnte man als PJ-ler auch mitgehen, davon habe ich auch sehr profitiert.
Das Essen in der Mensa war wirklich sehr sehr gut, es gab meistens drei Gerichte zur Auswahl. Man bekommt einmal im Monat seine Karte als PJ-ler aufgeladen. Man kann im Wohnheim direkt neben der Klinik ein Zimmer mieten, das Wohnheim ist allerdings schon ziemlich in die Jahre gekommen, aber für 4 Monate tut's schon. Es sind relativ viele PJ-ler auch in den anderen Abteilung, sodass immer etwas zusammen geht (Berge, Skifahren, Essen gehen etc). Die Organisation hat ziemlich gut geklappt, wir haben schon vorab einige E-Mails bekommen und am 1. Tag eine kurze Begründung durch den PJ-Beauftragten bekommen. Als PJ-ler hatte ich auch meinen eigenen Computer-Zugang.