Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Das PJ-Tertial an der Uniklinik Gießen war ganz gut. Positiv war, dass es einen ganzen Studientag in der Woche gab, welcher auch genommen werden konnte, und man ein großes Spektrum an Operationen (bis zur Lungentransplantation) sehen konnte. Weiterhin war die Sekretärin der ACH echt super nett und hat sich sehr gut um die PJler gekümmert. Es war möglich für 4 Wochen in einen anderen Bereich als Allgemein- und Unfallchirurgie zu rotieren, wobei ich die Urologie wählte, was an meiner Heimatuni nicht möglich gewesen wäre. Dort hat es mir so gut gefallen, dass ich problemlos auf 6 Wochen Urologie insgesamt verlängerte. Die anderen Fachdisziplinen waren auch okay, wobei man sagen muss, dass man nicht besonders viele neue Dinge gelernt hat. Hauptaufgaben waren schon Blutabnehmen, PVKs legen, Wundkontrollen auf Station und Haken halten im OP. Zwischendurch gab es aufgrund der vielen PJler auch mal nichts zu tun. Wenn man an die richtigen Leute geriet und aktiv nachfragte, konnte man auch noch mehr lernen, aber oftmals war von ärztlicher Seite nicht genug Zeit dafür. Der Unterricht war normalerweise zweimal pro Woche (davon 1x praktisch orientiert) in der Chirurgie, wobei er auch öfter ausgefallen ist. Die Stimmung war mir gegenüber immer in Ordnung, wobei man gemerkt hat, dass es in der Allgemeinchirurgie schon rauer zugehen kann. Wir mussten im Tertial 4x einen Nachtdienst (50€) und 2x einen 24h-Wochenenddienst (100€) absolvieren, welche wirklich sehr anstrengend sein konnten, da man wegen jeder Kleinigkeit zu jeder Uhrzeit angerufen werden konnte.
Zusammenfassend (und nun rückblickend mit den Erfahrungen aus 2 anderen Häusern) ist das Chirurgie-Tertial am UKGM ein PJ-Tertial, wie man es in vielen anderen chirurgischen Abteilungen auch bekommt, mit dem Bonus eines ganzen Studientags pro Woche und der Rotationsmöglichkeit. Es gibt sicherlich einige Häuser, in denen man mehr erklärt bekommt oder es anderweitig besser ist, aber insgesamt konnte man schon zufrieden sein und der Ruf ist sicher schlechter als gerechtfertigt.
