PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Fulda (1/2023 bis 3/2023)
Station(en)
Allgemeinchirurgie; Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Vorweg: ich kann das Chirurgie Tertial am Klinikum Fulda mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Man merkt, dass sich das Klinikum um die Student*innen bemüht. Das absolute Highlight des Tertials war die IPSTA. Die IPSTA habe ich als extrem gute Lehre empfunden und die Zeit hat mir riesigen Spass gemacht. Die restliche Zeit als "normaler" PJer war natürlich auch von klassischen PJ-Jobs wie BE und Hakenhalten gepräckt. Je nach Arzt/Ärztin gab es mal mehr und mal weniger gute Lehre. Wie immer ist das aber auch sehr vom eigenen Engagement abhängig.
Organisation und Unterkunft:
Die Organisation würde ich als gut bewerten. Da ich mein Tertial gesplittet hatte, konnte ich leider nicht an der Einführungsveranstaltung für Pjer teilnehmen, wurde dennoch durch eine Kurzeinführung ausreichend informiert. Es gibt ein kostenloses Mittagessen sowie 400€ pro Monat. Zudem konnte man kostenlos im Studentenwohnheim wohnen. Das Studentenwohnheim in der Büseckstrasse ist in Ordnung. Die Gemeinschafts Küche wurde zwar renoviert, auf meiner Etage gab es jedoch weder Töpfe noch Geschirr. Negativ war, dass es kein W-Lan gab. Man ist mit dem Bus in 10 zu Fuss in 15-20 min am Klinikum. Meine 8 Wochen absolvierte ich auf der Unfallchirurgie (3 Wochen) und auf der Allgemeinchirurgie (5 Wochen, davon 4 Wochen IPSTA).
Unfallchirurgie
Auf der Unfallchirurgie habe ich die meiste Zeit in der ZNA verbracht, da man hier aus meiner Sicht am meisten lernt. Die Aufnahme der Patient*innen mit Anamnese und körperlicher Untersuchung durfte ich eigenständig durchführen. Je nach Arzt/Ärztin wurde der Fall dann besprochen und dokumentiert. Kleinere Wunden durfte ich unter Aufsicht nähen. Im Schockraum durfte man ebenfalls zugucken. Im OP kommt es sehr darauf an welche OP durchgeführt wurde und welcher Operateur/ Operateurin anwesend war. Manchmal durfte man Knoten, Schrauben und Tackern. Manchmal blieb es beim Hakenhalten. Neben ZNA und OP war ich noch in der Ambulanz, das war auch ganz interessant . NEF mitfahren durfte ich nach Absprache auch. Auf Station war ich eher selten. Das Team ist insgesamt sehr nett.
Allgemeinchirurgie/IPSTA
Für mich begann die Zeit auf der Allgemeinchirurgie mit der IPSTA. Man übernimmt hier für 4 Wochen ein Zimmer zusammen mit Pfleger*innen, welche in den letzten Jahren ihrer Ausbildung sind. Man ist hier tatsächlich quasi Assistenzarzt und trifft alle Entscheidungen selbst, natürlich bei Zweifeln in Rücksprache mit den betreuenden Ärzt*innen. Die Betreuung durch die Ärzte ist absolut top. Von Aufnahme und Visite über Konsile anmelden, Anordnungen schreiben und Dokumentation macht man alles selbst. Man wird auch als quasi Assistenzarzt im System und auf der Station angesehen und trägt somit auch die Verantwortung. Es war ein enormer Lerneffekt. Die Zeit danach als "normaler" PJer war ein starker Kontrast. Alltagsaufgaben wie Hakenhalten, BE und Viggos legen stand hier eher im Zentrum. Man hat aber auch die Möglichkeit sich einzubringen, Patient*innen zu übernehmen. Da ich nur noch eine Woche auf Normalstation war, hatte ich nicht mehr so viel Motivation nach der tollen IPSTA. Die Operationen sind interessant, man darf hin und wieder was machen. Es wird in der Regel auch viel erklärt. Das Team ist auch hier durchweg sehr nett.
Mein Fazit: insgesamt sehr gute 8 Wochen in der Chirurgie am Klinikum Fulda mit dem absoluten Highlight, der IPSTA.